Türkischsprachige Kultur in Deutschland
In den vergangenen 40 Jahren kam es zu einer Migration von etwa 3 Millionen Menschen zwischen der Türkei einerseits und Deutschland andererseits. Dies findet mehr und mehr auch in literarischen und filmischen Werken seinen Ausdruck.
Table of contents |
2 Türkische Migrantenliteratur 3 Türkischer Migrantenfilm 4 Weitere Literatur (Bereiche Politik und Wirtschaft) 5 Sekundärliteratur 6 Weblinks |
Während des "Wirtschaftswunders" in der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren wurden Arbeitskräfte als "Gastarbeiter" in der Türkei angeworben, wie zuvor schon Menschen aus Italien, Spanien, Portugal, Griechenland u.a.
Faktisch war und ist die wirtschaftliche Lage für die Migranten in Deutschland besser als in ihrer Heimat; nur wenige Migranten kehren dauerhaft in die Heimat zurück. Viele Familienangehörige aus der Türkei zogen nach. Auch nach dem offiziellen Anwerbestopp 1973 kamen viele Türken, entweder als illegale Einwanderer oder als Asylbewerber, und blieben. Die finanzielle Förderung einer Rückkehr in die Türkei in den 80er Jahren führte zu keinem Ergebnis. Auch 2003 zogen mehr Türken nach Deutschland als abwanderten.
Aus der türkischen Einwanderergruppe sind eine Anzahl anerkannter Schriftstellerinnen und Schriftsteller hervorgegangen, deren Literatur mit den Begriffen "Migrantenliteratur" oder "Migrationsliteratur" bezeichnet werden kann.
Einige Autorinnen und Autoren: Aras Ören, Güney Dal, Aysel Özakin (schreiben auf Türkisch, werden übersetzt), Emine Sevgi Özdamar, Zafer Senocak, Yüksel Pazarkaya, Zehra Cirak, Alev Tekinay, Renan Demirkan, Feridun Zaimoglu, Yadé Kara (schreiben auf Deutsch).
Geschichte
Sie haben sich in Deutschland eingerichtet und sind insbesondere im Kultur- und Geschäftsleben (zunächst v. a. in der Gastronomie, inzwischen aber auch in vielen anderen Branchen) tätig. Die Verbindung zu ihrer Heimat halten viele durch regelmäßige Besuche aufrecht; die Bedeutung türkischsprachiger Medien (Zeitung, Fernsehen) ist groß. Viele leben auch im christlich geprägten Deutschland ihre islamische Glaubenskultur. Viele Türken in Deutschland besitzen mittlerweile einen bundesdeutschen Pass und die türkische Staatsangehörigkeit.
(Lange Zeit waren die Türken die zahlenmäßig stärkste nicht-deutschsprachige Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Mittlerweile wurden sie von den zugewanderten Russlanddeutschen und deren Angehörigen auf den zweiten Platz verdrängt.) Türkische Migrantenliteratur
Türkischer Migrantenfilm
Die Probleme der türkisch- oder arabischsstämmigen Migranten werden auch in zahlreichen Filmen thematisiert. Einer der ersten Vertreter des Genres ist der Film "Angst essen Seele auf" (1973) von Rainer Werner Fassbinder.
1998 erschien "Lola und Bilitikid" von Kutlug Ataman, der insbesondere die Probleme homosexueller Türken thematisiert. 2000 kam der Gangsterfilm "Kanak Attack" von Lars Becker nach der Romanvorlage "Abschaum" von Feridun Zaimoglu in die Kinos. 2001 wurden Thomas Arslans "Der schöne Tag" und Buket Alakus "Anam - meine Mutter" veröffentlicht.
Der türkischstämmige Regisseur Fatih Akin beschreibt die Lebenswelten der türkischen Migranten in seinen Filmen Kurz und schmerzlos (1998) und Gegen die Wand, der 2004 den Goldenen Bären gewann.Weitere Literatur (Bereiche Politik und Wirtschaft)
Sekundärliteratur
Weblinks