Rainer Werner Fassbinder
Rainer Werner Fassbinder (* 31. Mai 1945 in Bad Wörishofen, Bayern, † 10. Juni 1982 in München) war ein deutscher Regisseur, Filmproduzent und Bühnenautor. Gründer des Antitheaters.Der Sohn eines Arztes wuchs nach der Scheidung seiner Eltern als Einzelkind bei seiner Mutter auf. Früh begann er sich für Filme zu begeistern, jedoch ging sein Wunsch an der Filmhochschule zu studieren nicht in Erfüllung. Er schlug sich durchs Leben mit Gelegenheitsjobs und arbeitete in München mit diversen freien Theatergruppen zusammen. Daraus ging sein "Antitheater" hervor. Für diese Gruppe (auch Hanna Schygulla, spätere Protagonistin seiner erfolgreichsten Filme, war Mitglied dieser Theatergruppe) schrieb er in den Jahren 1968 bis 1971 die meisten seiner Theaterstücke.
Beeinflusst von Jean-Luc Godard und der US-amerikanischen Kriminalfilme von John Huston oder Howard Hawks begann er mit seiner Gruppe die ersten Filmprojekte zu realisieren. So entstanden der eigentümliche Krimi Liebe ist kälter als der Tod (1969) und im gleichen Jahr Katzelmacher. Er verquickte die Arbeit des Theaters konsequent mit der des Filmemachens. So entstanden zwischen 1969 und 1971 nicht nur zahlreiche Theaterstücke, sondern auch in sehr kurzer Zeit produzierte alternative Filme. Leben und Arbeit der Gruppe war oft nicht mehr voneinander zu trennen. Sicherlich ein Grund, warum Fassbinder in einem kurzen Zeitraum von 13 Jahren bis zu seinem Tode 40 Filme als Regisseur drehte.
Seit 1972 begann er dann seine Filmsprache konsequent weiter zu entwickeln und die Filme wurden größer und professioneller. Als Teilnehmer der Berlinale wurde er in den folgenden Jahren zwar von der Kritik in höchsten Tönen gelobt, jedoch von der jeweiligen Jury ignoriert. Erst mit seinem vorletzten Film Die Sehnsucht der Veronika Voss gewann er den Goldenen Bären.
Fassbinder - obwohl homosexuell - schuf in den 1970er Jahren einige der faszinierendsten Frauencharaktere der Nachkriegsfilmgeschichte: Maria Braun und Lili Marleen, jeweils gespielt von Hanna Schygulla oder Lola, gespielt von Barbara Sukowa bleiben unvergesslich.
Fernsehgeschichte schrieb er mit seinem aufwändig produzierten Mehrteiler Berlin Alexanderplatz nach dem Roman von Alfred Döblin, der später sogar im Kino als 15 1/2 Stunden Marathon gezeigt wurde.
Fassbinder arbeitete in einem atemberaubenden Tempo und lebte genauso schnell. So starb er in München im Alter von nur 37 Jahren an einer Überdosis Drogen, während der Arbeit am Schnitt zu seinem letzten Film Querelle nach einem Bühnenstück von Jean Genet.
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