Stalker (Film)
Table of contents |
2 Der Film 3 Die Handlung 4 Weblinks 5 Literatur |
"Stalker" entstand in den Jahren 1978/79 als fünfter Film des
russischen Regisseurs Andrej Tarkowskij. Die Grundlage für das Drehbuch war zunächst das vierte Kapitel der Powest (längere Erzählung; Novelle) "Picknick am Wegesrand" von Arkadi und Boris Strugatzki. Im Laufe der dreijährigen Zusammenarbeit des Regisseurs und der Autoren wandelten sich die Vorstellungen über den Film jedoch so sehr, dass eine eigenständige
Filmerzählung (Машина желаний, dt.: Die Wunschmaschine) entstand, die vom Szenarium her nur noch in einigen Eckpunkten mit der Powest übereinstimmt. Tarkowskijs hoher Anspruch führte dazu, dass er die erste Fassung seines Werkes verbrennen ließ und den kompletten Film noch ein zweites Mal drehte - eine Extravaganz, die sich in der damaligen UdSSR wohl kein anderer Regisseur der staatlichen Filmproduktion hätte leisten dürfen.
Trotz der eigentlich abenteuerlichen Handlung kommt der Film ohne Spezialeffekte aus. Tarkowskij ist es gelungen, mit seiner
eigenwilligen Bildsprache, der verschlüsselten Symbolik und den sparsamen Dialogen ein Meisterwerk der Filmkunst zu schaffen, das sich einer oberflächlichen Betrachtung entzieht und sehr breit ausdeutbar ist. Minutenlange Kameraschwenks und statische Einstellungen, die postapokalyptisch anmutenden Kulissen verfallender Industrielandschaften, in denen die Natur bereits wieder die Oberhand gewinnt, und der Einsatz von Schwarz-Weiß-Sequenzen schaffen eine dichte Atmosphäre zwischen Traum, Melancholie und Pathos.
Ausgangspunkt der Handlung ist eine in Zeit und Ort nicht näher
beschriebene Stadt, die am Rande eines als "Zone" bezeichneten Gebietes
liegt. In dieser Zone geschehen seltsame Dinge, es gibt rätselhafte
Erscheinungen, deren Ursache zum Zeitpunkt der Handlung schon Jahre
zurückliegt und nur vermutet werden kann: War es der Besuch einer
Superzivilisation, ein merkwürdiger Meteoritenfallenfall - man weiß es nicht. Das Gebiet wurde evakuiert, abgesperrt und steht unter schwerer militärischer Bewachung.
Der Stalker (hier im Sinne von Pfadfinder, Ortskundiger oder auch
Kundschafter) verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, Leute durch den Sperrgürtel zu bringen und sie innerhalb der Zone zu führen. Er hat ein Gespür für diesen sich ständig verändernden Ort entwickelt, fühlt die Gefahren im Voraus und hat seine Methoden, den tödlichen Fallen, die die Zone stellt, auszuweichen.
Zwei seiner Kunden, der "Professor" und der "Schriftsteller" wollen aus
unterschiedlichen Motiven an einen Ort gebracht werden, der sich in der Zone befindet und der als "Raum der Wünsche" bezeichnet wird. An dieser Stelle gehen, glaubt man der Legende, die geheimsten, innigsten Wünsche in Erfüllung. Während der Schriftsteller sich die ihm seit einger Zeit fehlende Eingebung zurückwünschen möchte, hat der Professor völlig andere Absichten: Er will diesen Raum zerstören, weil er dessen Missbrauch befürchtet. Aber auch der Stalker selbst hat seine Gründe, an diesen Ort zu gehen: Seine Tochter ist krank, der Beruf des Vaters und das Leben nahe der Zone haben an dem Mädchen ihre Spuren hinterlassen. Dieser Wunsch ist so stark, dass er sogar bereit ist seine beiden Begleiter zu opfern.
Die gefährliche Expedition bleibt auf die Reisenden nicht ohne Wirkung. Unterwegs werden Lebensansichten und Weltbilder hinterfragt, Hoffnungen und Zweifel treten zutage - die Protagonisten haben sich gleichzeitig auch auf eine innere Reise begeben. Am Ziel müssen alle drei schließlich erkennen, dass ihnen dieser Ort nicht helfen kann, ihre Probleme zu lösen oder - je nach Blickwinkel - sie nicht bereit sind, den Raum der Wünsche zu benutzen.
Daten
Der Film
Die Handlung
Weblinks
Literatur