DEFA
Die DEFA war das volkseigene Filmstudio der DDR, abgekürzt von "Deutsche Film AG" mit Sitz in Potsdam-Babelsberg.Die DEFA wurde am 17. Mai 1946 gegründet von Sergei Tulpanov (Leiter des Informationsamtes der SBZ=Sowjetische Besatzungszone) und Alexander Dymschitz. Sie sollte laut ihrer Gründer "helfen, in Deutschland die Demokratie zu restaurieren, die deutschen Köpfe vom Faschismus zu befreien und auch zu sozialistischen Bürgern erziehen". Im Gefolge der konsequenten Entnazifizierung in der SBZ und der DDR sollte auch die Filmindustrie und das Kulturleben von reaktionäre Elemente und von undemokratischer antihumanistischer nationalsozialistischer Ideologie und deren Protagonisten befreit werden.
Das Hauptthema und Leitbild der SED und der DEFA-Filme war Antifaschismus, deshalb wurden viele antifaschistische und in der Tradition der Arbeiterklasse stehende Antikriegsfilme und die NS-Ideologie entlarvende Filme gedreht.
Leitbild vieler Filme war auch der Sozialistische Realismus. Denkweisen und Verherrlichung von Nihilismus, Dekadenz, Formalismus, Spießertum und bürgerlichen Verhaltensweisen sollten im Filmschaffen kritisiert und vermieden und durch sozialistische Ideale ersetzt werden. Deshalb wurden viele Filme produziert, die sozialistische, humanistische und kommunistische Werte sowie die Liebe zur DDR wiederspiegelten.
1992 wurde die DEFA von der Treuhandanstalt verkauft. Die DEFA-Filmrechte und Dokumente jedoch wurden nicht privatisiert, sondern der staatlichen "DEFA-Stiftung" übertragen.
Die DEFA drehte etwa 900 Spielfilme, 820 Trick- und Animationsfilme, 3200 Dokumentar- und Kurzfilme. Synchronisiert wurden etwa 8000 Filme.
einige Filme:
- Die Mörder sind unter uns (1946, von Wolfgang Staudte)
- Spur der Steine (nach Eric Neutsch Roman)
- Rotation
- Jakob der Lügner
- Die Abenteuer des Werner Holt (2.Weltkiegserfahrungen eines Jugendlichen)
- Ich war 19
- Nackt unter Wölfen (KZ-Erfahrungen)
- Der geteilte Himmel (Erfahrungen mit der Teilung in 2 Staaten)
- Der Untertan (nach Heinrich Manns Roman)
- Das Kaninchen bin ich
- Berlin, Ecke Schönhauser
- Solo Sunny
- Die Geschichte vom kleinen Muck (Märchenfilm)
- Die goldenen Jurte (Märchenfilm)
- Schneewitchen (Märchen)
- Der Rat der Götter
- Der Scout
- Ulzana (Indianerfilm)
- Blutsbrüder
- Weiße Wölfe
- Tecumseh (Indianerfilm)
- Die Kinder von Golzow (Doku)
- Effi Briest
- Karbid und Sauerampfer
- Apachen (Indianerfilm)
- Oszeola
- Die Glatzkopfbande (Anti-Skinhead-Film 1963)
- Meine Stunde Null (1970)
- Thälmann (über den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann)
- Das Lied der Matrosen (über den Matrosenaufstand 1918 im deutschen Kaiserreich)
- Der schweigende Stern (Science-Fiktion ="utopischer Film")
- Eolomea
- Der Krieg der Mumien (Doku über die Diktatur in Chile)
- Der nackte Mann auf dem Sportplatz
- Brüder und Schwestern
- Im Staub der Sterne (utopischer Film)
- Silvesterpunsch
- Der Reserveheld
- Disko 77