Schlacht bei Ninive
Die Schlacht von Ninive am 12. Dezember 627 war die Entscheidungsschlacht des byzantinisch-sassanidischen Krieges der Jahre 611-629. Es war gleichzeitig der Höhepunkt des persischen Feldzugs des byzantinischen Kaisers Herakleios.Herakleios hatte bereits 622 Konstantinopel verlassen und einen langen Feldzug ins Herz des persisch-sassanidischen Reiches angetreten. 627 marschierte das byzantinische Heer von Tiflis aus nach Süden. Herakleios überraschte die Sassaniden durch den Winterfeldzug derart, dass diese nicht rechtzeitig genug Truppen nach Norden verlagern konnten. Herakleios hoffte nun, den Tigris bei Ninive überschreiten zu können. Von dort aus hätte er dann Dastagard (die Sommerresidenz der persischen Könige) einnehmen können, um anschließend auf Ktesiphon zu marschieren.
Die Sassaniden konnten Herakleios nicht an der Flussüberquerung hindern, blockierten aber seinen Weg nach Süden. Am 12. Dezember 627 kam es schließlich in der Nähe von Ninive zur Schlacht. Es sind uns keine genauen Zahlen überliefert, doch dürfte das byzantinische Heer wenigstens nicht überlegen gewesen sein. Die Kämpfe wurden erbittert geführt, doch schließlich fiel Razates, der gegnerische General, und die Perser gaben die Schlacht verloren.
Herakleios Weg nach Süden war offen, so dass er fast ungehindert am 4. Januar 628 Dastaegard einnehmen konnte. Chosrau II gab daraufhin Ktesiphon auf. Herakleios verzichtete klugerweise auf die Einnahme der Hauptstadt; vielleicht aus der berechtigten Sorge, dass nicht die gesamte persische Armee zerschlagen war, vielleicht aber auch, weil er befürchtete, abgeschnitten zu werden. Herakleios marschierte anschließend nach Gaznak (eine für den zoroastrischen Glauben wichtige Stadt), wo er die Mitteilung vom Tod Chosraus II. erhielt. Bald darauf schlossen Byzanz und Persien einen Friedensvertrag. Die Schlacht von Ninive hatte somit die letztendliche Entscheidung im langen Ringen der beiden Großmächte gebracht.