Pseudoskorpione
Pseudoskorpione | ||||||||||||
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Die Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones) sind eine Ordnung der Kieferklauenträger und zugleich der Spinnentiere (Arachnida). Weltweit sind etwa 3.000 Arten bekannt, die Körperlängen von nur zwei bis sieben Millimetern erreichen, etwa 30 Arten sind auch aus Mitteleuropa bekannt.
Table of contents |
2 Bau der Pseudoskorpione 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Systematik der Pseudoskorpione |
Pseudoskorpione finden sich vor allem am Boden in der Laubauflage sowie in Moospolstern und Pilzmatten. Sie kommen in beinah allen Landlebensräumen vor, inklusive der Meeresküste (Steinküsten, beispielsweise die größte Art Garypus beauvoisie) sowie in menschlichen Behausungen (Bücherskorpion (Chelifer cancroides)). Einige Arten lassen sich von Fliegen, Käfern oder anderen großen Insekten transportieren (Phoresie), um neue Habitate zu finden. Dabei sind besonders in den Tropen einige Arten direkt mit spezifischen Käferarten gekoppelt, unter deren Flügeldecken sie leben und sich auch paaren.
Wie fast alle Spinnentiere leben auch die Pseudoskorpione von anderen, kleineren Gliederfüßern wie Springschwänzen, die sie mit den Pedipalpenscheren ergreifen. An der Scherenspitze münden bei den Pseudoskorpionen Giftdrüsen, mit deren Hilfe sie die Opfer töten. Arten mit großen Scheren zerreißen ihre Beute, kleinere Arten beißen ein Loch in die Körperhülle und saugen ihre Opfer aus.
Der Körperbau der Pseudoskorpione erinnert an den der Skorpione, vor allem aufgrund der mit einer großen Schere bestückten Pedipalpen, die hier mit auffälligen Sinneshaaren (Trichobotrien) versehen sind. In diese Scheren münden bei den meisten Arten auch Giftdüsen. Anders als bei den Skorpionen gibt es allerdings keinen geteilten Hinterleib (Opisthosoma). Dieser setzt direkt an den Vorderkörper (Prosoma) an, ohne einen Hinterleibsstiel, wie er bei den Webspinnen vorkommt. Die Kieferklaue (Celicere) der Pseudoskorpione ist zweigliedrig und bildet eine kleine Schere, ein Merkmal, welches diese Tiere mit den Walzenspinnen teilen. In diese münden häufig Spinndrüsen.
Die Spermienübertragung erfolgt durch gestielte Spermienpakete (Spermatophoren), die von den Männchen auf dem Substrat abgesetzt werden. Bei einigen Arten setzen die Männchen diese Pakete einfach auf dem Boden ab, ohne Anwesenheit eines Weibchen, die Aufnahme durch ein Weibchen erfolgt zufällig. Andere Arten führen eine "Paarungstanz" ähnlich dem der Skorpione durch und locken die Weibchen über Duftstoffe (Pheromone) an.
Die Eiablage erfolgt in speziell gesponnenen Brutkammern. Die Eier selbst trägt das Weibchen in einem ausgeschiedenen Brutsack an der Genitalöffnung mit sich herum und ernährt sie über ein Sekret der Eierstöcke. Nach dem Schlüpfen sind die Nymphen freilebend, nach drei Häutungen sind die Tiere geschlechtsreif. Für die Häutung spinnen sich die Tiere eigene Häutungskammern.
Obwohl Pseudoskorpione den Skorpionen äußerlich recht ähnlich sind, sind sie nicht näher mit diesen verwandt. Ihre nächsten Verwandten sind offensichtlich die Walzenspinnen, mit denen sie die gleichartige Chelicere sowie den Aufbau ihres Tracheensystems teilen.
Die Mitteleuropäischen Arten der Pseudoskorpione gehören den folgenden Familien an (mit Beispielen):
Lebensweise der Pseudoskorpione
Bau der Pseudoskorpione
Fortpflanzung und Entwicklung
Systematik der Pseudoskorpione