Nordkaper
Nordkaper | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Nordkaper (Eubalaena glacialis) ist eine bis 18 m große Art der Glattwale, die in kalten und gemäßigten Meeren der Nordhalbkugel verbreitet ist.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Walfang und Schutz 5 Taxonomie |
Nordkaper sind normalerweise 13-16 m groß; die wissenschaftlich gesicherte Höchstlänge liegt bei 18 m, angeblich sollen auch 21 m erreicht werden können. Das Gewicht eines solchen Kolosses liegt bei 100 Tonnen. Wie bei allen Glattwalen fehlt eine Rückenflosse. Die Farbe ist einheitlich schwarz. Auffällig ist ein extremer Parasitenbefall durch Seepocken, Walläusen und andere Krebstiere, die von weitem wie ausgedehnte weiße Flecken aussehen. Besonders dicht ist dieser Bewuchs auf der Stirn, wo die Parasiten eine regelrechte weiße "Mütze" bilden.
Es gibt auf jeder Seite des Mauls 300 Barten. Zwei Blaslöcher ergeben einen V-förmigen Blas. Der Tran macht 40 % des Körpergewichts aus; kein anderer Wal hat einen so hohen Trananteil.
Sowohl im Atlantik als auch im Pazifik leben Nordkaper, im Sommer in subpolaren Breiten und im Winter in gemäßigten Breiten. Im östlichen Teil des Atlantik ist der Nordkaper vollständig ausgerottet. Vorher fand man diesen Wal im Sommer in der Nähe von Island und im Winter im Golf von Biscaya. Die westatlantischen Populationen halten sich im Sommer vor der Küste Neuenglands und im Winter im Golf von Mexiko und östlich von Florida auf. Die pazifischen Populationen leben im Sommer zwischen Hokkaido und Alaska; ihre Überwinterungsplätze sind unbekannt, liegen aber vermutlich westlich von Hawaii.
Nordkaper sind sehr langsam schwimmende Wale, die sich mit etwa 8 km/h fortbewegen. Wie alle Bartenwale siebt er die Nahrung mit seinen Barten; hauptsächlich bleiben Ruderfußkrebse darin hängen, aber auch kleine Fische. Nordkaper haben sich früher zu den Wanderungen zu großen Verbänden von hundert Einzeltieren und mehr versammelt; wegen der extremen Seltenheit dieser Art ist das heute nicht mehr möglich.
Weil Nordkaper nahe der Küste leben, gehörten sie zu den ersten von Walfängern erbeuteten Walen. Schon im 16. Jahrhundert wurden mehrere zehntausend Nordkaper getötet. Danach waren sie im Ostatlantik so selten geworden, dass europäische Walfänger auf den Grönlandwal auswichen. In den Kolonien Neuenglands dagegen entdeckte man bald, dass sich Tausende Nordkaper im Sommer vor den Küsten aufhielten. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden diese Bestände nahezu ausgerottet. Erst danach entdeckte man die Nordkaper des Pazifik, und zwischen 1805 und 1914 wurden auch sie fast ausgerottet.
Die ursprüngliche Bestandsgröße des Nordkapers wird auf 100.000 Tiere geschätzt. Heute leben noch dreihundert Nordkaper, davon zwei Drittel im Westatlantik. Im Gegensatz zu anderen Walen konnte sich der Nordkaper selbst nach dem Ende des Walfangs nicht wirklich erholen. Während der letzten Jahrzehnte ist er nicht häufiger geworden, die Gründe dafür sind weitgehend unbekannt. Die ostatlantischen Bestände, die früher zwischen Island und Frankreich gewandert sind, sind verschwunden; gelegentlich auftauchende Nordkaper sind wohl nur verirrte Einzeltiere aus dem Westatlantik.
Der Nordkaper wird manchmal mit dem Grönlandwal und dem Südkaper gemeinsam in der Gattung Balaena oder Eubalaena geführt. Manche Zoologen sehen Nordkaper und Südkaper als eine gemeinsame Art an. Dagegen wird die Auffassung, die pazifischen Nordkaper als eigene Art Eubalaena japonica abzutrennen, nur selten vertreten.Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Walfang und Schutz
Taxonomie