Grönlandwal
Grönlandwal | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Grönlandwal (Balaena mysticetus) ist eine bis 18 m lange Art der Glattwale in arktischen Meeren.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Schutz 5 Weblinks |
Normalerweise misst ein Grönlandwal 15-18 m; das größte je gesehene Exemplar war 19,8 m lang war. Damit ist dies einer der größten Wale überhaupt. Das Gewicht eines solchen Riesen liegt bei 100 Tonnen. Wie für die Glattwale typisch, hat der Grönlandwal keine Rückenflosse, einen überproportionierten Kopf und eine charakteristisch nach oben gebogene Unterlippe. Er ist schwarz gefärbt, das Vorderkinn ist cremeweiß. Außerdem sind manche Individuen unterseits hell gefleckt.
Im Oberkiefer trägt der Grönlandwal beiderseits mehr als 300 Barten, die bis 4 m lang werden und damit die längsten Barten aller Wale sind. Zwei Blaslöcher erzeugen einen V-förmigen Blas.
Wie der Name bereits sagt, ist der Grönlandwal ein Bewohner des Nordpolarmeers. Er lebt dort, wo Treibeis auf der Oberfläche schwimmt und folgt den Eisströmen. Über 90 % des Gesamtbestands leben im Pazifik und nur 10 % im Atlantik, was das Ergebnis der einstigen Bejagung sein dürfte.
Ein Grönlandwal bleibt für gewöhnlich zwei Minuten an der Oberfläche und taucht anschließend fünf bis zehn Minuten. Er kann angeblich bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. Wie alle Bartenwale filtert der Grönlandwal Plankton, vor allem Ruderfußkrebse und Flohkrebse. Jeden Tag schluckt dieser Wal schätzungsweise 1800 kg Nahrungsmasse.
Während der Wanderungen im Frühling und Herbst tun sich die Grönlandwale zu Gruppen von bis zu 14 Tieren zusammen, die in einer V-förmigen Formation schwimmen. Vor der Zeit des exzessiven Walfangs sollen diese Verbände aus bis zu hundert Einzeltieren bestanden haben.
Die Tragzeit beträgt 13 Monate. Danach wird ein etwa 4 m langes Kalb geboren, das ein Jahr gesäugt wird. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt vierzig Jahre. Anhand alter Harpunenspitzen im Körper erlegter Wale konnte man aber feststellen, dass Grönlandwale weit älter als 100 Jahre werden können. Mittels molekularbiologischer Untersuchungen wurde das Alter eines Tieres sogar auf 211 Jahre bestimmt.
Der Grönlandwal war früher so überaus häufig, dass er von den britischen Walfängern als Common Whale ("Gewöhnlicher Wal") bezeichnet wurde. Wegen der dicken Fettschicht und der langen Barten galt er als kommerziell sehr wertvoll. Schon im frühen 18. Jahrhundert war der Grönlandwal in der Umgebung Spitzbergens beinahe ausgerottet. Der Fang verlagerte sich in die Gewässer zwischen Grönland und Kanada, wo die Bestände während des 18. und 19. Jahrhunderts geplündert wurden. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die USA, den Walfang auch im Beringmeer voranzutreiben, womit die Jagd auf die pazifischen Grönlandwale ebenfalls eröffnet war.
Durch Schutzmaßnahmen nehmen die noch geringen Bestände wieder zu. Weltweit gibt es nun schätzungsweise zwischen 5000 und 8000 Grönlandwale, die jedoch fast alle im Nordpazifik leben. Im Nordatlantik galt die Art Anfang des 20. Jahrhunderts als völlig ausgestorben, doch auch hier scheint eine kleine Population überlebt zu haben, die sich wieder zu vermehren beginnt. Die ursprüngliche Bestandsgröße lässt sich schwer einschätzen, lag aber wahrscheinlich bei 50.000 Grönlandwalen.
Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Schutz
Weblinks
http://www.cetaceen.de/sp10/
http://www.wwf.de/naturschutz/arten/bedrohte-arten/whalewatching/walarten/groenlandwal/