Mutterkorn
Mutterkorn | ||||||||||||
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verunreinigt]] | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Variationen | ||||||||||||
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Kurzinfo | ||||||||||||
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Mutterkorn ist ein Pilz (Claviceps purpurea), der auf den Ähren von Roggen und einigen anderen Getreidearten wie Triticale, Weizen, seltener auf Gerste oder Hafer und Gräsern wächst. Er produziert giftige Alkaloide (zum Beispiel Ergotamin), die zu Darmkrämpfen, zum Absterben von Fingern und Zehen aufgrund von Durchblutungsstörungen und zu Halluzinationen führen können. 5 bis 10 Gramm Mutterkorn können für einen Erwachsenen tödlich sein. Früher wurde der Pilz auch für Abtreibungen verwendet, daher der Name. Die Alkaloide können aber auch medizinisch eingesetzt werden, beispielsweise zum Blutstillen nach der Geburt, Bluthochdruck oder Migräne. Aus dem Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der die Droge LSD hergestellt werden kann. Andere gebräuchliche Namen sind Purpurroter Hahnenpilz und Ergot.
Hauptsächlich im Mittelalter führte mit Mutterkorn verseuchtes Getreide immer wieder zu massenhaften Vergiftungen ganzer Dörfer und Städte. Die damals als Antoniusfeuer bezeichnete Krankheit wurde, dem damaligen Aberglauben folgend, Hexen zugeschrieben, was wiederum Hexenverfolgungen auslöste. Erst 1676 sah man einen Zusammenhang zwischen den Vergiftungen und dem Pilz. Im 19. Jahrhundert gehörten Mutterkornvergiftungen größtenteils der Vergangenheit an, doch ab und zu gab es auch noch im 20. Jahrhundert Fälle, der letzte trat 1951 in Frankreich auf und forderte etwa 300 Opfer.
In Deutschland darf
- Speisegetreide maximal 0,05 %
- Futtergetreide maximal 0,1 %