Motorflug
Unter Motorflug wird meist der motorisch angetriebene Flug mit Gerät schwerer als Luft verstanden.- Häufig meint das Wort auch den Gegensatz zum Segelflug.
- Eigentlich bedeutet es Fliegen mit Motor und inkludiert die Luftschiffe (Zeppelin).
Der erste Motorflug mit einem "schwerer-als-Luft-Fluggerät" wird den Brüdern Wilbur und Orville Wright am 17. Dezember 1903 zugeschrieben. Sie waren aber nicht die ersten, jedoch die erfolgreichsten. Vor ihnen erhob sich schon Wilhelm Kress am 1. Oktober 1901 mit einem Wasserflugzeug am Wienerwaldseee kurz in die Luft, bevor es durch eine Windbö am Ufer touchierte. Karl Jatho, Hannover machte im August 1903 mehrere meterhohe kurze Flüge, doch viele halten den Deutschamerikaner Gustav Weißkopf 1901 für jenen, den der Ruhm des Erstflugs gebührt.
Zu erwähnen wären auch der französische Elektriker Clément Ader (9. Oktober 1890, 14. Oktober 1897), Alexander Moshaiski in Petersburg (1882) sowie die Engländer Sir Hiram Maxim (1893) und Percy Pilcher. Aber wirklich geflogen sind erst die Wright-Brüder 1903. Sie waren die ersten, die flugfähige Maschinen bauten und den industriellen Prozess in Gang brachten.
Der größte Teil der Menschen und Staaten glaubte zunächst jedoch nicht daran, dass der Mensch wirklich fliegen kann. So zum Beispiel zeigte auch die Armee der USA kein Interesse für die ersten Vorschläge der Wrights, das Flugzeug für Luftspähzwecke zu verwenden. So gingen die Wrights ab 1907 zunächst einmal nach Europa. Nach der überwältigenden Resonanz in der Alten Welt interessierte sich dann auch das offizielle Amerika für das Flugzeug.
In Deutschland konzentrierte sich das Interesse mehr auf den Motorflug mit starren Luftschiffen, auf die Entwicklungen des Grafen Zeppelin, dessen LZ 1 am 2. Juli 1900 zum ersten Mal fuhr. Basis für die Erfolge des Zeppelins und der späteren motorischen Luftfahrt war die Entwicklung des leichten Benzinmotors. Frankreich war das erste europäische Land, in dem sich die Fliegerei mit Motor am ehesten entwickelte. Die wichtigsten Impulse gingen dabei von Hauptmann Ferdinand Ferber aus, der die Arbeiten von Lilienthal und der Wrights verfolgte. Ferber flog allerdings erst am 25. Juni 1908.