Otto Lilienthal
Otto Lilienthal (* 23. Mai 1848 in Anklam; † 10. August 1896 in Berlin nach einem Absturz) war ein Pionier des Gleit- und Muskelkraftflugs.
Schon während des Besuchs des Gymnasiums (1856-1864) interessiert er sich für die physikalischen Grundlagen des Vogelfluges. Seine stark ausgebildete Beobachtungsgabe, der Mathematikunterricht bei Gustav Spörer sowie seine maschinenbauliche Ausbildung in den folgenden Jahren ermöglichen es Lilienthal, systematisch und wissenschaftlich an das Problem des "Menschenflugs" heranzutreten. Der Flug der Störche bildet dabei eine wesentliche Inspirationsquelle für den jungen Ingenieur, womit er wohl durchaus als früher Bioniker bezeichnet werden kann.
Lilienthals Arbeiten gipfeln zunächst 1889 in der Veröffentlichung des Buches "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst". Schon zwei Jahre später, 1891 gelingen ihm Gleitflüge über 25 Meter. Bis 1893 baut er mehrere Flugapparate (darunter auch Flügelschlagapparate) mit denen er Gleitflüge von bis zu 250 Metern zurücklegt. 1894 geht eines dieser Gleitflugzeuge, der so genannte Normalsegelapparat in Serienproduktion. 1896 stürzt Lilienthal aufgrund einer "Sonnenbö" ( thermische Ablösung) ab und erliegt einen Tag später, am 10. August 1896, seinen schweren inneren Verletzungen. Sein Fliegerberg in Berlin-Steglitz (Lichterfelde), Schütte-Lanz-Straße, wurde 1932 zur Lilienthal-Gedenkstätte umgestaltet.
Am 7. Juni 1988 erhielt der Berliner Flughafen Tegel den zusätzlichen Namen "Otto Lilienthal".
Otto Lilienthal wird durch seine Versuche nicht nur zu einem Wegbereiter des Gleit- sondern auch des Motorfluges. So werden seine grundlegende Erkentnisse (wie zum Beispiel jene bezüglich des Auftriebs an gekrümmten Flächen) von anderen Flugpionieren (Gebrüder Wright, Gustav Weißkopf, Wilhelm Kress, Karl Jatho) übernommen und weiterentwickelt.
Siehe auch
Luftfahrt, Motorflug, Geschichte der Luftfahrt
Weblinks