Mandäer
Die Mandäer sind Angehörige eines monotheistischen Glaubens der, wie Judentum, Christentum und Islam, eine abrahamitische Religion ist und somit teilweise auf dem alten Testament aufbaut. Die Mandäer (von aramäisch manda, Erkenntnis) werden auch Nazoräer oder Sabier, z.T. irreführend auch Johannes-Christen (da ihr Christos - Gesalbter - Johannes der Täufer sei) genannt.
Geschichte
Die Mandäer gehen vermutlich auf die Täuferbewegung in jüdischen und judenchristlichen Sekten zurück, die zur Zeit des Neuen Testaments in Palästina und Syrien existierten. Im 1. Jahrhundert n. Chr. sind sie, vermutlich wegen Verfolgung, in den Irak emigriert.
Historiker und Religionswissenschaftler vermuten, dass die Evangelisten Matthäus und Lukas die Geburtsgeschichte des Täufers von den Mandäern übernommen haben.
Der Glaube
Der synkretistische Glaube der Mandäer enthält jüdische, christliche und gnostische Elemente. Johannes der Täufer wird als Reformator ihrer Religion angesehen, Jesus hingegen als falscher Prophet. Grundsakramente sind die Erlösung durch wiederholte Taufe in fließendem Wasser und die nicht-öffentliche Toten- und Seelenmesse, die der Wiedergeburt dienen soll. Das heilige Buch der Mandäer ist das Sidra Rabba (auch Ginza).
Heute
Im südlichen Irak leben heute noch einige Tausend bis Hunderttausend Mandäer. Da der Islam die Mandäer als Buchreligion anerkennt, waren sie unter islamischer Herrschaft eine geschützte religiöse Minderheit und konnten ihren Glauben ausüben.