Aramäische Sprache
Die Aramäische Sprache (Aramäisch) gehört zum nordwestlichen Zweig der Semitischen Sprachen, die ein Zweig der Afro-asiatischen Sprachfamilie sind.
Table of contents |
2 Sprachgeschichte 3 Verschiedenes 4 Links 5 Grammatik 6 Wortschatz 7 Textsammlungen 8 Literatur |
Verbreitung
Zur heutigen Verbreitung siehe Syrische Sprache.
Sprachgeschichte
Erste Träger des Aramäischen sind Aramäer seit dem 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Land Aram Nahrin, im Norden Mesopotamiens um die heutige Stadt Damaskus in Syrien. In Mesopotamien verdrängte das zunächst als Sprache von internationalem Handel und Diplomatie dienende Aramäische langsam das Akkadische beziehungsweise seine späteren Vertreter, Assyrisch und Babylonisch, die dann um die Zeitenwende ausstarben.
Als die Perser um 500 vor unserer Zeitrechnung ein riesiges Gebiet, das Kleinasien, Ägypten, den "Fruchtbaren Halbmond sowie das Iranische Hochland bis hin nach Zentralasien eroberten, verwendeten sie das bereits weit verbreitete Aramäische als "Lingua franca" ihres riesigen Reiches, weshalb diese Sprache auch "Reichs-Aramäisch" genannt wird. Sie verdrängte auch das Hebräische als Sprache des täglichen Umgangs der Juden, und auch das Phönizische.
In frühchristlicher Zeit wurde das Aramäische sowohl von vielen Ostkirchen, als auch von den Juden als Literatur- und Sakralsprache genutzt und weiterentwickelt. Der Talmud und kleine Teile des alten Testaments sind im Original in aramäischer Sprache geschrieben. Dieses jüdische Aramäisch ist jedoch im Unterschied zum nichtjüdischen Aramäisch stark mit hebräischen Worten durchsetzt, ähnlich wie später das Jiddische. Alt-und Mittel-Hebräisch und jüdisches Mittel-Aramäisch ähneln sich wie etwa Deutsch und Niederländisch.
Während im Teilen seines Sprachgebiets Aramäisch allmählich durch Griechisch abgelöst wurde, setzte erst durch die islamische Eroberung all dieser Gebiete ein allgemeiner Niedergang des Aramäischen ein, das fast überall vom Arabischen verdrängt wurde, außer in einigen Orten in im Libanon, in Jordanien, in Syrien, im Irak und im Tur Abdin, wo es noch wenige Sprecher gibt, die die genozidalen Massenmorden im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts in diesem Gebiet überlebten. Viele andere Sprecher wanderten aus. Als Sprache der Religion leben aber sowohl das Talmud-Aramäische im Judentum als auch das Mittelsyrische in den Altorientalischen Kirchen weiter.
Verschiedenes
Aramäisch wurde auch von Jesus Christus, seinen Jüngern und vielen Bewohnern Israels dieser Zeit als Alltagssprache gesprochen.
Sprachen, die aus dem Alt- und Mittel-Aramäischen hervorgegangen sind, werden heute von ca. 7 Millionen Menschen gesprochen, die vornehmlich in Australien, in den USA, in Kanada, in Brasilien, in Argentinien, in Mexiko, im Libanon, in Jordanien, in Syrien, im Irak und in Europa leben.
Siehe auch: Syrische Sprache
Der Language Code ist arc
(nach ISO 639).