Louisiana (Kolonie)
Louisiana war eine französische Kolonie im zentralen Gebiet von Nordamerika vom 16. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert. Die Hauptstadt war New Orleans.1535 umsegelte der französische Seefahrer Jacques Cartier Neufundland, gründete eine Siedlung an der St. Lorenz Bai und nahm einen großen Teil Kanadas für Frankreich in Besitz. Er segelte bis zu dem Indianer-Dorf Stadacona, aber erst 83 Jahre später wurden auf dessen Ruinen die erste dauerhafte französische Kolonie Québec (Neufrankreich) durch den Seefahrer Samuel de Champlain gegründet. Später gründete man dann noch weitere solcher Dörfer, die alle die Grundlage bedeutender Städte wie Montréal (frz Königsberg) oder Toronto wurden. In der folgenden Zeit drangen die Franzosen von der Mündung des St. Lorenzstromes bis zur Kanadischen Seenkette vor und erreichten 1680 den Mississippi. Am Einfluss des Missouri entstand 1682 St. Louis. 1683 erreichte René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle die Mündung des Mississippi in den Golf von Mexiko und nahm alle am Fluss liegenden Länder für Frankreich in Besitz. Diese Kolonie erhielt zu Ehren des französischen Königs Ludwig XIV den Namen Louisiana. 1718 wurde am Mississippi die Stadt Nouvelle Orléans (New Orleans) gegründet. Die Franzosen verbanden damit ihre Gebiete im Süden mit den Gebieten im Norden entlang des Mississippi und schlossen so den Engländern den Weg nach Westen ab. Bemühungen, die französischen Kolonien 1685 durch die Anlage einer französischen Siedlung in der Matagorda Bay in das von Spanien beanspruchte heutige Texas auszudehnen, endeten allerdings in einem Desaster.
In Nordamerika kämpften nun nicht nur die Handelsgesellschaften, sondern die französischen und englischen Siedlervölker gegeneinander, die Zukunft Nordamerikas hing von dem verschiedenen Wachstum der Siedlervölker ab. Um 1750 betrug die Zahl der französischen Siedler in Kanada 26.000 und in Louisiana gerade mal 5.200 davon 2.000 Schwarze/Sklaven, die Engländer hatten fast 400.000 Siedler.
Im siebenjährigen Kolonialkrieg (1754-1763), der um die Vormachtstellung in Nordamerika und Indien geführt wurde, gelangen den Franzosen nur am Anfang militärische Erfolge. Durch die Mobilmachung aller Kräfte gelang es den Engländern, die Franzosen 1758 aus dem Ohio-Tal zu vertreiben. Im September wurde Quebec erobert und 1760 kapitulierten die gesamten französischen Streitkräfte in Kanada. 1763 schlossen Frankreich und England in Paris Frieden, wodurch Frankreich alle Kolonien in Indien sowie Kanada und alle Gebiete östlich des Mississippi an England abtreten musste. Für Frankreich war dieser Friedensschluss einen große koloniale Niederlage und das Ende des Traumes eines französischen Nordamerikas.
Der US-Bundesstaat Louisiana, welches Teil der Kolonie war, wurde nach dieser französischen Kolonie benannt.