Leo III. (Byzanz)
Leo III., genannt "der Isaurier", byzantinischer Kaiser von 717 bis 741 wurde um 680 in der syrischen Provinz Commagene geboren.Er wuchs mit militärischer Ausbildung auf und wurde unter dem byzantinischen Kaiser Anastasius II Kommandant der östlichen Armee. 717 revoltierte er gegen den Usurpator Theodosius III und wurde beim Marsch über Konstantinopel statt seiner zum Kaiser gewählt. Das erste Jahr der Herrschaft Leos III. war durch den Zweiten Angriff auf Konstantinopel der Muslime, die in das durch Wirren geschwächte Byzantinische Reich 80.000 Männer an den Bosporus brachten. Durch erbitterten Widerstand und glänzende Taktik, mit dem der neue Herrscher die Eindringlinge ermüdete, zogen sich die Muslime nach zwölf Monaten zurück. Ein bedeutender Vorteil der Byzantiner war der Gebrauch des griechischen Feuers. Nachdem die Muslime zurückgeschlagen waren, strukturierte Leo die Verwaltungsebene durch, die nach den Jahren der Anarchie völlig darniederlag. Er sicherte die Grenzen, indem er slawische Siedler in bevölkerungsarme Gebiete einquartierte und die Effizienz der Armee wiederherstellte. Als die Muslime 726 und 739 erneut versuchten, das Land zu verheeren, wurden sie entscheidend geschlagen. Gesellschaftliche Reformen wie die Aufhebung der im Voraus zu zahlenden Steuern wurden von ihm auf den Weg gebracht. Zugleich wurde die Leibeigenschaft aufgebrochen und eine Klasse der freien Lehensänner umgewandelt. Das antiquierte römische Familien- und Seerecht wurde reformiert. Trotz des klerikalen und adligen Widerstandes wurden neue Gesetzestexte 740 geschaffen.
Die größte gesetzgeberische Reform in der Regierungszeit Leos III. behandelte den religiösen Bildersturm (sog. "Ikonoklasmus"). Nach einem scheinbar erfolgreichen Versuch, sämtliche Juden und Montanistenen des Reiches 722 zu taufen, erließ er mehrere Edikte gegen die Verehrung von Bildern (726-729). Dieses Verbot einer bisher verbreiteten Sitte wurde von einer klerikalen Minderheit und den Adligen getragen. Die Mehrheit der Theologen und Mönche jedoch opponierten dagegen, sodass die westlichen Teile des Reiches sich weigerten, dem Edikt Folge zu leisten. Eine hauptsächlich aus religiösen Gründen ausgebrochene Revolte in Griechenland wurde durch die kaiserliche Flotte niedergeschlagen (727). Zwei Jahre später setzte Leo III. den Patriarchen von Konstantinopel ab und unterdrückte die lokale Opposition der Hauptstadt. In Italien kam es zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen Leo III. auf der einen und den Päpsten Gregor II und Gregor III. Gregor II. rief ein Konzil in Rom ein, um die Bilderstürmer ("Ikonoklasten") zu verbannen und zu exkommunizieren (730, 732); Leo III. rächte sich, indem er das südliche Italien und Griechenland aus der päpstlichen Diözese derjenigen des Patriarchen von Konstantinopel zuschlug. Der Kampf wurde durch einen bewaffneten Aufstand in der Exarche von Ravenna (727) begleitet, wodurch Leo III. sich schließlich bemühte diese Probleme mit einer großen Flotte zu bewältigen. Durch einen Sturm wurden seine Kräfte geschwächt und sein Vorhaben vereitelt. Die Provinz Ravenna löste sich dadurch vom Reich.
Vorgänger: Theodosius III | Liste der byzantinischen Kaiser |
Nachfolger: Constantin V |
siehe auch: Leo III. (Papst), 795 - 816.