Belagerung von Konstantinopel (717-718)
Der zweite Angriff auf Konstantinopel (717-718)Unter dem byzantinischen Kaiser Leo III, dem Isaurer, jener vom einfachen Soldaten zum Strategen, schließlich zum Kaiser aufgestiegen, wurde (neben den Angriffen in den Jahren 672/674-678) der zweite Angriff der muslimischen Flotte gegen Konstantinopel zur größten Bewährungsprobe für das byzantinische Reich. Die ersten Landtruppen des Sulayman zur Belagerung der Hauptstadt trafen am 15. August 717 ein. Auf dem Landwege war die Hauptstadt somit eingeschlossen, der Seeweg jedoch offen.
Am 1. September 717 erscheint eine Flotte von 1.800 Schiffen unter der Führung des Sulayman vor den Mauern von Byzanz. Die byzantinische Flotte liegt, geschützt durch eine Eisenkette die Leo quer über der Hafeneinfahrt errichten ließ, im Goldenen Horn. Am 3. September rückt die muslimische Flotte vor, um die Flotte von Osten und Norden einzuschließen. Die Nachhut von 20 schweren Schlacht-Schiffen verliert den Anschluss und wird bei einem Ausfall unter persönlicher Führung Leos mit griechischem Feuer angegriffen und vernichtet. Durch diese glänzende Vorstellung wagen die Muslime keinen weiteren Angriff. Die muslimische Flotte überwintert am Bosporus und hält die Belagerung aufrecht – der ungewöhnlich strenge Winter mit mehr als 100 Tagen Schnee, lässt die Versorgung nahezu zusammenbrechen und das muslimische Heer dezimieren.
Im nächsten Frühjahr (718) trifft eine Versorgungsflotte aus Ägypten ein, darunter 400 schwere Schiffe. Im Gefolge dieser Flotte sind auch christliche Seeleute, die mit Beibooten zu den Byzantinern überlaufen. Durch deren Informationen über Angriffspläne und Zustand der muslimischen Flotte, eröffnet Leo den Kampf mit seinen Dromonen. Mit Hilfe des griechischen Feuers wird die Hauptflotte direkt angegriffen und in einem Flammenmeer vernichtet.
Durch diesen Sieg war die Seeversorgung Konstantinopels offen – der entgültige Abzug der Muslime am Bosporus erfolgte am 15. August 718.
Durch die erfolglose Belagerung Konstantinopels mit seinen uneinnehmbaren Doppelmauern und die Niederlage zur See gegenüber Dromonen mit griechischem Feuer, war Konstantinopel ein halbes Jahrtausend bis zur Plünderung durch die Kreuzfahrer (1204) eine uneinnehmbare Festung.
Verlauf
Folgen
Literatur
Siehe auch: Seeschlacht, Liste von Belagerungen