La Linea
'\La Linea' (auch Lui) ist eine international bekannte männliche Zeichentrickfigur des italienischen Cartoonisten Osvaldo Cavandoli. Dem Fernseh- und Kinopublikum ist die Schwarz-Weiß-Animation vertraut als ein großnasiges, stets nörgelndes "Strichmännchen", das von seinem Schöpfer ständig vor neue Probleme gestellt wird. Vornehmlich als kurzer Comic Strip in den Werbepausen angesiedelt, avancierte der "Miesepeter" im Laufe der Jahre zu einer Kultfigur und wurde zu einem beliebten Werbeträger einiger Markenfirmen.
Geschichte
"Geboren" wurde La Linea 1969, als Cavandoli im Auftrag des italienischen Küchengeräteherstellers Lagostina auf der Suche nach einer graphischen Konzeption für einen Werbespot war. Als gelernter Cartoonist suchte er nach einer neuen und einfachen Idee, die alles bisherige über Bord warf. Farbigkeit und Detailliertheit sollten auf Schlichtheit und Geradlinigkeit reduziert werden. Wichtig waren ihm nur ständige Aktion und Bewegung:
- "Ich starrte also auf das weisse Papier und fing an herumzukritzeln. Meine Hand mit dem Stift war ständig in Bewegung und zog vor meinen Augen Linien. Als ich die Linien insgesamt betrachtete, merkte ich, dass der beste Einfall war, alles auf eine einzige Linie zu reduzieren, und mit dieser einen Linie alles, was ich erzählen wollte, auszudrücken."
Seit 1972 füllt La Linea die Werbepausen vieler internationaler Fernsehanstalten. Die über 100 verschiedenen Folgen waren bei Kindern und Erwachsenen so beliebt, dass sie auch in Kinos und auf Comic-Festivals gezeigt wurden, bei denen Cavandoli zahlreiche Preise gewann. Die Beliebtheit brachte schließlich einige Markenfirmen auf die Idee, La Linea als Werbeträger in das Marketing einzubinden. In ihrem Namen wirbt das Männchen u.a. für Baumärkte, Heizungsgeräte und Wundsalben. Die Schlichtheit hat La Linea zu einem Multitalent gemacht, mit dem sich Kunst und Kommerz mühelos verschmelzen lassen.
Mit La Linea erschienen mehrere Bücher und zahlreiche Illustrationen für Zeitschriften. Die Figur ziert etliche Poster und Kalender und wird in vielen Museen ausgestellt. 1978 und 1988 entstehen mit sexlinea und eroslinea abgewandelte Animationen, mit denen die Beziehung zwischen Mann und Frau dargestellt wird. 1992 entstand die Serie Olympic Games.