Bleistift
]] Der Bleistift ist eine in einen Holzschaft eingebettete Schreibmine.Er schreibt, weil Graphit eine hexagonale flächenzentrierte Struktur hat. Die Bindungskräfte zwischen den Atomlagen sind gering, so dass sie leicht abgerieben werden.
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Geschichte
Die Urform des Schreibstifts war der Griffel, mit dem die Zeichen in die Tontafel gedrückt wurden. Mit Ablösung der Tontafeln durch Pergament und Papier wurde ein schreibender Stift gebraucht. Der Griffel wandelte sich zu einen Bleistift, der aus Blei bestand und einen grauen Strich zeichnete.
Da Blei als Schwermetall giftig ist, traten immer mal wieder Unfälle auf. In der Neuzeit wurde nach einem Ersatz gesucht; Der Wiener Joseph Hardtmuth gilt als Erfinder des modernen Bleistifts. Er kam 1790 auf die Idee Graphit mit Lehm zu mischen, zu brennen und mit Holz zu ummanteln. Der Bleistift mit verschiedenen Härtegraden - entsprechend dem Gehalt an Ton - war geboren und Hardtmuths Koh-I-Noor (persisch f. "Berg von Licht") wurde zur Weltmarke.
Herstellung
Die Mine eines Bleistifts besteht aus einem gebrannten Graphit-Ton-Gemisch, dessen Mischungsverhältnis die Härte angibt. Das Spektrum reicht von sehr hart (8H - etwa 20 Prozent Graphit) bis hin zu sehr weich (8B - bis zu 99 Prozent Graphit). Die übliche, mittlere Härte zum Schreiben ist HB.
Die gemischten Ausgangsstoffe werden durch eine Düse zu einem Strang gepresst und abgeschnitten. Dieser wird anschließend bei etwa 160°C getrocknet und bei 1000°C gebrannt. Anschließend wird die Mine mit Wachs veredelt, was einen geschmeidigen Abrieb ermöglicht.
Zur Herstellung werden in Holzplatten Rillen gefräst. Die fertig gebrannte Mine wird zwischen zwei Holzplatten eingelegt, die miteinander verklebt werden. Anschließend werden die Platten zu Bleistifften zersägt und häufig lackiert. Das geeignete Holz ist Zedernholz, weil es sich durch einen Anspitzer leicht schneiden lässt, da es wenig Astlöcher hat. In der DDR wurden mangels Zedernholz andere Hölzer eingesetzt. Um sie schnittweicher zu machen, wurden diese Hölzer mit einem Pilz durchsetzt der sie aufweichte.
Es gibt die vier nach englischen Härtebezeichnungen benannten Grundstärken B (black), HB (half-black), F (firm) sowie H (hard). Die Stärke H ist in sechs Stärken von H bis 8H und die Stärke B ist in acht Stärken von B bis 8B aufgeteilt. Die härteren Stärken werden aufgrund der ausgeprägteren Charakteristik ihrer Mine vor allem im Bereich des technischen Zeichnens eingesetzt, während die weichen Stärke sich eher für den künstlerischen Einsatz eignen. Zum Schreiben eignen sich Stärken zwischen 3B und H am Besten.
8H sehr hart 7H sehr hart 6H sehr hart 5H hart 4H hart 3H hart 2H hart H hart F hart HB übliche, mittlere Härte zum Schreiben B mittel 2B mittel 3B weich 4B weich 5B sehr weich 6B sehr weich 7B extrem weich 8B extrem weich
Rekorde
Der längste Bleistift der Welt wurde am 15. Februar 1998 in New York hergestellt. Er war 6,24 Meter lang und 254 kg schwer. Der Durchmesser des fertigen Stiftes betrug 33 cm, der Stift ist im Guinness-Buch der Rekorde aufgeführt.