Kino
Kinos, auch Lichtspieltheater, Lichtspielhäuser oder Filmtheater, sind Abspielorte für alle Arten von Filmen. Manchmal steht der Begriff auch für die Filmkunst an sich, auch für das Erlebnis des Ins-Kino-Gehens.
Table of contents |
2 Technik 3 Kino heute 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Die Erfindung des Kinos wird, je nach Quelle, meist mit den Brüdern Lumières oder Thomas Alva Edison zugeschrieben. Die Entwicklung der Filmtechnik erwuchs zunächst wissenschaftlichem Interesse. So nahm z. B. der Brite Eadward Muybridge im Jahre 1870 mit mehreren Kameras den Bewegungsablauf eines Pferdes im Galopp auf, um zu beweisen, dass zu bestimmten Zeitpunkten kein Huf den Boden berührte. Eine kommerzielle Nutzung der Filmtechnik wurde in den USA vor allem von Edison vorrangetrieben. Zusammen mit seinem jungen britischen Assistenten William Kennedy Laurie Dickson entwickelte er im Jahre 1891 das Kinetoscope (bzw. Kinetoskop), ein Guckkasten, in dem jeweils eine Person kurze Filme betrachten konnte. Im April 1894 wurden in New York in einer Einkaufspassage fünf dieser Maschinen aufgestellt. Der Preis für eine Nutzung betrug 25 cent. Andere Entwickler arbeiteten an Kamera-Projektor-Systemen, die eigentliche Vorraussetzung für Kinos sind. Schon Ende der 1880er Jahre gab es in England Experimente mit dieser Technik. Schließlich zum Abschluß gebracht wurde sie, etwa gleichzeitig und unabhängig voneinander, in Frankreich von den Brüdern Lumière und in den USA von Thomas Armat. Die erste öffentliche Filmvorführung fand im Dezember 1885, veranstaltet von den Lumières, in Paris statt. Als Konkurrenz zur Apparatur der Lumières, dem Cinematographe, kaufte Edison die Projektorversion von Armat und ließ sie unter dem Namen Kinetograph patentieren, produzieren und verkaufen.
Am 19. März 1895 drehte Louis Lumière seinen ersten Film: er filmte die Arbeiter beim Verlassen der Fabrik (Sortie des usines). Insgesamt fast 400 Filme sind im Laufe weniger Jahre entstanden, doch die meisten waren kurze, dokumentarische Alltagsszenen.
Aber mit L’arroseur arrosé (Der begossene Begießer) – einem Film, der gerade mal ca. 40 Sekunden lang war – drehten die Lumières bereits 1895 den ersten Spielfilm überhaupt.
Die Filme waren schwarz-weiß, stumm, mit einer Bildgröße von 18×24 mm und einem Seitenverhältniß von 1:1,33. Die ersten Kinos wahren Jahmarktsatraktionen. Schon im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts machten überall in den Städten feste Kinos auf. Hier wurden die inzwischen immer länger werdenden Filme mit Klavier oder in großen Kinos auch mit Orchester begleitet. Bis in die 1920er kam es zur Blüte des Stummfiles. In dieser Zeit entstanden monumentale Werke wie beispielsweise Metropolis von Fritz Lang oder Ben Hur von Fred Niblo.
Seit geraumer Zeit versuchte man, den Film mit Ton zu versehen. Der Hauptgrund war die Schauspieler sprechen zu lassen um dadurch auf die lästigen Zwischentittel verzichten zu können. Versuche mit Nadelton, einer Schallplatte, die parallel zum Film lief, scheiterten, da sie nur sehr schwer mit dem Filn zu synchronisiren waren. Er war allenfalls als Ersatz für den Klavierspieler geeignet.
1927 kam der Film The Jazz Singer von Alan Crosland als erster Film mit Lichtton in die Kinos. Hierzu wurden am linken Bildrand ein 3 mm breiter Streifen für die Tonspur reserviert. Durch Helligkeitsschwankungen dieser Tonspur, die mit einer Fotozelle abgetastet wurde, konnte der Filmton direkt auf dem Film untergebracht werden. Innerhalb von von nur einem Jahr hatte der Tonfilm den Stummfilm praktisch
verdrängt.
Ein Kino projiziert mit einem Projektionsapparat die Bilder des Films auf eine Filmleinwand. Der Ton wird mit unterschiedlich komplexen Verfahren erzeugt und befindet sich als Lichttonspur oder Magnettonspur auf dem Film oder wird von separaten Datenträgern erzeugt, die dann mit dem Film synchronisiert werden müssen. Neue Entwicklungen ersetzen den Film durch andere Datenträger (DVD, Festplatte, Satellitenübertragung).
In der Nachkriegszeit teilte man in Deutschland oft große Kinosäle in kleinere auf, was zu den spöttisch als Schachtelkinos bezeichneten beengten Kleinkinos führte. Heutige Kinos, vor allem die so genannten Multiplex-Kinos, sind technisch oft sehr gut ausgestattet: Dolby Digital- und DTS-Tonanlagen gehören zur Grundausstattung, teilweise werden, zur Zeit allerdings noch in sehr wenigen Filmtheatern, digitale Filme wie z.B. Star Wars II – Angriff der Klonkrieger von George Lucas gezeigt.
Große Kinos spielen meist nur ein sehr beschränktes Repertoire an gerade erfolgreichen Filmen. Dagegen setzt das so genannte Programmkino auf ein vielseitig zusammengesetztes Spektrum auch aus älteren und unbekannteren Filmen.
In vielen deutschen Städten gibt es ein Kommunales Kino.
Ihre erste große Zeit hatten Kinos vor der Entwicklung des Fernsehens.
Heute erlebt das Kino eine Renaissance.Geschichte
Technik
Kino heute