Korund
Korund | |
Bild des Minerals | |
Chemismus | Al2O3 |
Kristallsystem | trigonal |
Kristallklasse | ___ |
Farbe | variabel |
Strichfarbe | ___ |
Härte | 9 |
Dichte | 3,9 bis 4,1 |
Glanz | Glasglanz |
Opazität | durchsichtig bis undurchsichtig |
Bruch | muschelig, spröde, splitterig |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Habitus | säulig |
häufige Kristallflächen | ___ |
Zwillingsbildung | ___
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Kristalloptik
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Brechungsindices | ___ |
Doppelbrechung | ___ |
Pleochroismus | ___ |
optische Orientierung | ___ |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen | 2vz ~ ___
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weitere Eigenschaften | |
chemisches Verhalten | ___ |
ähnliche Minerale | ___ |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
besondere Kennzeichen | nach dem Diamant das zweithärteste natürlich vorkommende Mineral |
Korund ist mit einer Härte von 9 nach dem Diamant das zweithärteste natürlich vorkommende Mineral. Als Aluminiumoxid mit der chemischen Zusammensetzung Al2O3 gehört es zur Klasse der Oxide und kristallisiert im trigonalen Kristallsystem. Die Farbe ist je nach Verunreinigung sehr variabel, neben farblosen Varianten gibt es auch braune, graue, rosafarbene, rote, gelbe, grüne, violette oder blaue Steine. Besonders wertvolle Korundformen sind der Rubin und der Saphir.
Table of contents |
2 Synthetische Fertigung 3 Bedeutung als Rohstoff 4 Schmucksteine 5 Weblinks |
Korund tritt mit Spinell und Magnetit vergesellschaftet in einer massiven schwarz gekörnten Form auf, daneben auch als säuliger oder tonnenförmiger Kristall. Man findet ihn hauptsächlich in natriumreichenreichen magmatischen Gesteinen wie z. B. Granit oder Pegmatiten, daneben auch in metamorphen Gesteinen wie Gneis oder Marmor. Schließlich kommt er auch als sehr verwitterungsbeständige Substanz in Edelsteinseifen aus Flusssedimenten vor, insbesondere in Burma und Sri Lanka.
Seit dem späten 19. Jahrhundert werden Korunde synthetisch produziert. Im Jahre 1902 gelang es dem Franzosen Auguste Verneuil erstmals, aus Aluminiumoxid und gezielt ausgewählten Zusatzstoffen künstliche Rubine herzustellen.
Kurz vor dem 1. Weltkrieg erhielt der deutsche Chemiker Paul Moyat das Reichspatent für die Herstellung künstlichen Korundes (Normalkorund) der aus dem Rohstoff Bauxit in einem Lichtbogenofen (Elektroschmelze - ca. 2120°C) reduziert wurde. Beimengungen zur Reduzierung der unerwünschten Beimengungen waren wahrscheinlich Eisenspäne und Koks. Das Resultat war ein brauner Korund (96% Al2O3), am Boden setzte sich Ferrosilizium (FeSi) ab.
In der Folge wurden so genannte Edelkorunde entwickelt, auch Edelkorund weiß genannt. Rohstoff war kalzinierte Tonerde, das Resultat aus der Aufspaltung von Bauxit in Tonerde und Rotschlamm im Bayer-Prozess. Diese wurde im Elektro-Lichtbogenofen zu Edelkorund weiß erschmolzen (99,7% Al2O3). Durch gezielte Beimengung von Chromoxid (0,2%) entstand Edelkorund rosa und mit einem Anteil von 2 % so genannter Rubinkorund, der allerdings nicht zu Schmucksteinen verarbeitet werden kann.
Bemerkenswert ist auch, dass diese Korunde durch den Einfluss von Säuren oder Basen, abgesehen von einer Schmelze von NaOH, nicht mehr veränderbar sind; sie können lediglich bei einer Temperatur von etwa 2.050°C wieder verflüssigt werden.
Die massive Form des Korunds wird industriell und im Werkzeugbereich wegen ihrer großen Härte als Schleifmittel (Schleifpapier, Trennscheiben usw.) eingesetzt. Korund wird auch als Strahlmedium zum Sandstrahlen benutzt, da normaler Sand die Lungenkrankheit Silikose hervorrufen kann. Außerdem findet Korund auch Verwendung als Zuschlagsstoff für Hartbetone und zu Keramikfliesen, um deren Rutschfestigkeit zu gewährleisten.
Als Alumina findet sich Korund zudem in Technischer Keramik für harte, abrieb- und korrosionsfeste Anwendungen.
Besonders schöne Korund-Exemplare finden auch als Schmuckstein Verwendung. Letztere können allerdings nicht aus künstlichen Korunden geschliffen werden.
Durch Verunreinigungen entstehen aus dem eigentlich farblosen Aluminiumoxid eine ganze Reihe bekannter Schmuck- bzw. sogar Edelsteine. Die roten Steine enthalten Chromionen und werden traditionell Rubine genannt, alle anderen werden im weiteren Sinne als Saphire bezeichnet, im engeren Sinne bezieht sich dieser Name aber nur auf die blauen Varianten, die durch Beimengungen von Eisen- und Titanionenionen entstehen. Ein besonderer Effekt, der sich manchmal im Korund zeigt, ist der so genannte Asterismus, ein sechsstrahliger Stern aus hellem Licht, der je nach Blickwinkel durch Reflexion an mikroskopischen Rutil-Nadeln entsteht. Um ihn besonders prägnant herauszuarbeiten, wird für Korunde häufig die Schliffform des Cabochons oder Mugelschliffs gewählt, bei der keine Facetten in den Stein eingeschliffen werden.
Siehe auch: Liste von MineralenVorkommen
Synthetische Fertigung
Bedeutung als Rohstoff
Schmucksteine