Koks (Chemie)
Koks ist ein grauer, poröser, stark kohlenstoffhaltiger Brennstoff, der aus asche- und schwefelarmer Fettkohle durch trockene Destillation gewonnen wird. Er liegt meist in tischtennisball- bis faustgroßen Stücken vor.Koks wird insbesondere als Brennstoff und als Reduktionsmittel bei der Eisen-Produktion in Hochöfen eingesetzt. Steinkohle selbst ist dazu nicht geeignet, da bei ihrer Verbrennung zu viel Schwefel, Ruß und Rauch frei wird. Dies verunreinigt einerseits das gewonnene Eisen, und führt außerdem zu einer relativ porösen Kohleschicht im Hochhofen, die unter der Last darüberliegender Schichten schnell bricht und daher zu ungünstigen Vermischungen führt.
Der Vorgang der so genannten Verkokung von Kohle zu Koks findet in speziellen Industrieanlagen statt, die als Kokerei bezeichnet werden. Dabei werden die flüchtigen Bestandteile der Kohle entfernt, indem sie in einem Ofen unter Luftausschluss bei mehr als 1000 °C erhitzt wird, so dass der feste Kohlenstoff und die verbleibende Asche verschmelzen. Die flüchtigen Bestandteile der Kohle hingegen werden vergast bzw. verdampft und gehen in das so genannte Kokereigas über. Aus dem rohen Kokereigas werden weitere wertvolle Stoffe gewonnen, vor allem Steinkohlenteer, Rohbenzol, Schwefelsäure und ein Brenngas (Kokerei-Reingas), das früher als Stadtgas verwendet wurde und heute in jedem Stahlwerk ein wertvoller Energieträger ist.
Die Verkokung wurde 1713 in England entwickelt, ab 1740 wurden hier die Hochöfen mit Koks beschickt. 1796 wurde zum ersten Mal in Deutschland, im oberschlesischen Gleiwitz, Koks zur Hochofenbefeuerung eingesetzt. Im Ruhrgebiet wurde der erste Kokshochofen 1849 angefahren, gleichwohl wurde hier (auf der Zeche Sälzer und Neuack) bereits ab 1816 Kohle zu Koks verarbeitet. Vorher war jeweils Holzkohle in den Hochöfen eingesetzt worden.