Javier Marías
Javier Marías (* 20. September 1951 in Madrid) ist ein spanischer Schriftsteller.
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Javier Marías wurde am als viertes von fünf Kindern in Madrid geboren. Seine Mutter Dolores Franco Manera war Lehrerin, der Vater Julian Marías Aguilera Philosoph.
Da der Vater sich zu republikanischer Politik bekannte, wurde er vom Franco-Regime verfolgt, teilweise ins Gefängnis gesperrt und mit einem Berufsverbot belegt. Er reiste mehrfach nach Amerika und lehrte dort an Universitäten, so beispielsweise an der Universität Yale oder am Wellesley College. Die Familie begleitete ihn oft, so dass Javier Marías teilweise in den USA aufwuchs. Die Familie lebte zweitweilig im Haus des berühmten spanischen Schriftstellers Jorge Guillén, wo sie auch Bekanntschaft mit dem ebenfalls dort lebenden Vladimir Nabokov machte.
1959 kehrten die Eltern nach Madrid zurück, wo Javier Marías in der Folgezeit eine gute Erziehung erhielt, teils an der liberalen Schule Colegio Estudio, teils zu Hause von den Eltern, von deren intellektuellem Umgang er profitierte.
Schließlich ging er 1968 an die Universität, wo er sich für Literaturwissenschaft und Philosophie einschrieb. 1973 schloss er sein Studium mit der Licencia ab.
Während seiner Universitätszeit gehörte der Autor einer kommunistischen Gruppierung an, distanzierte sich aber später davon und betonte seine politische Unabhängigkeit. Andererseits setzte er sich im Parlamento International de Escritores für Schriftstellerkollegen ein, beispielsweise während der Balkankriege und bzgl. des Tscheschenienkriegs.
Sein erstes Geld verdiente er mit Übersetzungen und Kurzauftritten in Filmen seines Onkels Jesús Franco, der Regisseur war.
Von 1974 bis 1978 lebte er in Barcelona und arbeitete für das Verlagshaus Alfaguara. Später zog er wieder nach Madrid. Er schrieb an eigenen Werken (Romane und Erzählungen), übersetzte, vor allem aus dem Englischen und veröffentlichte Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. Für die Übersetzung des Tristram Shandy von Laurence Sterne erhielt er 1979 den Preis Premio Nacional de Traducción.
1983 ging Marías nach Oxford, wo er Unterricht in spanischer Literatur und Übersetzung erteilte. Im Jahr darauf unterrichtete er wie sein Vater am Wellesley College in Boston. Ab 1986 lebte und arbeitete er in Venedig. Seit 1987 befindet er sich meist in Madrid und unterrichtet an der Universidad Complutense.
Mit 11 Jahren begann Marías Geschichten zu schreiben und mit 15 hatte er seinen ersten Roman La vispera fertiggestellt, der nie veröffentlicht wurde.
1968 brachte die Zeitung El Noticiero Universalund seine erste Kurzgeschichte La vida et la muerte de Marcelino Iturriaga heraus.
Im Sommer 1969 schrieb er in Paris seinen zweiten Roman Los dominios del Lobo, der 1971 veröffentlicht wurde. Im nächsten Jahr lernte er den Schriftsteller Juan Benet kennen und schloss sich dessen Autorenkreis an.
Mit dem Roman El hombre sentimental (1986) gewann er im Erscheinungsjahr des Werks den Preis Premio Herralde de Novela.
Der 1992 erschienene Roman Corazón tan blanco (Mein Herz so weiß) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und zu einem Welterfolg. Auch sein nächster Roman Mañana en la batalla piensa en mí (1994, Morgen in der Schlacht denk an mich) heimste Lorbeeren ein, beispielsweise in Le Monde. In Deutschland lobte Marcel Reich-Ranicki das Buch in der Fernsehsendung Das literarische Quartett. Für beide Bücher wurden ihm zahlreiche Preise zugesprochen. Außerdem erhielt er beispielsweise 1997 den Nelly Sachs-Preis für sein Gesamtwerk verliehen.
Weitere wichtigen Werke:
Leben
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