Heinrich von Treitschke
Heinrich von Treitschke (* 15. September 1834 in Dresden, † 28. April 1896 in Berlin) war ein deutscher Historiker, politischer Publizist und Mitglied des Reichstagss.Treitschke lehrte seit 1863 in Freiburg im Breisgau und Heidelberg. Zuvor wurde er in Leipzig promoviert und habilitiert. Er war dort auch Privatdozent. während dieser Zeit hielt er in Leipzig auch historische Übungen ab. Er war auch in dieser Zeit mit Vorträgen Kaufmaennischen Verein zu Leipzig vertreten. 1873 wurde er auf den Lehrstuhl Leopold von Rankes nach Berlin berufen.
Seit 1858 war Treitschke Redakteur bei den "Preußischen Jahrbüchern"; dabei vertrat anfänglich eine liberale Einstellung, die aber im Laufe der Zeit immer konservativer wurde. Der Wandel reichte so weit, dass Treitschke in den 1870er Jahren die preußische Staatsidee und den Reichskanzler Otto von Bismarck verherrlichte. Dabei waren vor allem Sozialdemokraten und Juden die Hauptgegner Treitschkes. Treitschke wurde später aber aus der Redaktion der "Preußischen Jahrbücher verdrängt.
Von Treitschke stammt der Satz: "Die Juden sind unser Unglück", der später das Schlagwort des nationalsozialistischen Hetzblattes "Der Stürmer" wurde. Von 1871 bis 1884 war Treitschke Mitglied des Reichstages, bis 1879 als Angehöriger der nationalliberalen Partei, später parteilos. Seit 1885 war Treitschke offiziöser Hofhistoriograph des preußischen Staates. Objektivität in der Geschichtsschreibung lehnte Heinrich von Treitschke ab; er stellte seine historische Arbeit in den Dienst seiner politischen Ziele. So kommt ein solcher Satz nicht zufällig: "Männer machen die Geschichte".
Trotz Treitschkes antisemitischer Einstellung sind heute noch ein Park und eine Straße in Berlin (Bezirk: Steglitz-Zehlendorf) nach ihm benannt.