Grüß Gott
Grüß Gott ist ein relativ neuer Gruß im oberdeutschen Sprachraum, insbesondere in katholischen Ländern. Er ist gleichzeitig ein Wort für die Begrüßung und zur Verabschiedung. Der Gruß wurde im 19. Jahrhundert von der katholischen Geistlichkeit propagiert und ist mit einigen Varianten seit langem die häufigste Grußform in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.Wie bei vielen anderen Grußformeln reicht die Skala des "grüß Gott" vom herzlich-intensiven Abschluss eines guten Gesprächs bis zum flüchtig-gedankenlosen Wort. Es hat im alpinen Bereich und in Bayern und Schwaben mehrere regionale Varianten, z.B. über das kommunikationsfreudige "griaß' di" bzw. "Griaß' Eahna" bis zum "Grüezi" in der Schweiz oder zum "pfiat' di" (Behüte dich Gott) in Altbayern, Österreichs und Südtirol.
In seiner hochdeutschen Form wird "Grüß Gott" meistens auf dem zweiten Wort betont und ist vielerorts nicht nur im Alltag sondern auch im Amtsverkehr der erwähnten Länder gebräuchlich. Der Gruß "Guten Tag" ist geringer verbreitet. Auf Bayern wirkt er steif und distanziert. Er führt manchmal auch zu Mißverständnissen. Dazu ein Zitat aus der unten angeführten Homepage:
- Wer in einer Gegend, in welcher der Standardgruß sonst "Grüß Gott" heißt, mit einem "Guten Tag" begrüßt wird, könnte Grund zum Mißtrauen haben. Es kann als eine subtile Andeutung gedeutet werden wie "hier gehörst Du wohl nicht hin". Andererseits braucht man nicht immer wachsam zu sein, es kann auch eine freundliche Art sein, anderen1 entgegenzukommen.
Umgekehrt beruhen auch die ironischen Antworten von Norddeutschen auf ein "Grüß Gott" wie "Wenn ich ihn sehe" oder "Wenn Du ihn siehst" auf einem Mißverständnis. Das Wort "grüßen" hatte nämlich ursprünglich auch die Bedeutung "segnen". Die zugrundeliegende Bedeutung von "Grüß Gott" ist somit "Gott segne Dich".