Georg Leibbrandt
Georg Leibbrandt (* 1899, † 1982) war deutscher Ministerialdirektor im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete während der Zeit des Dritten Reiches.Von 1941 bis 1943 unterstanden Dr. Leibbrandt die Abteilungen Allgemeine Politik, Ukraine, Ostland, Kaukasus, Sowjetunion sowie Presse und Kultur. In dieser Funktion war er in hohem Maße in den Völkermord an den Juden einbezogen. Bereits im Oktober 1941 nahm Leibbrandt an einer Besprechung mit Heydrich teil, in der über die Einbeziehung aller Juden in das Vernichtungsprogramm beraten wurde. Zwei Tage nach der Wannsee-Konferenz lud er zu einer Dienstbesprechung über die Definition des Begriffs Jude in den Ostgebieten ein.
Leben
Geboren in Hoffnungsthal bei Odessa, Gymnasium in Dorpat und Odessa. Nach der bolschewistischen Revolution Flucht nach Berlin. Ab 1920 Studium der Theologie, Philosophie und Volkswirtschaft in Tübingen und Leipzig. Studienreisen nach Paris, London, in die UdSSR und USA. 1927 Promotion zum Dr. phil. 1933, Eintritt in die NSDAP. Im Außenpolitischen Amt der NSDAP Leiter der Ostabteilung. Danach zuständig für antikommunistische und antisowjetische Propaganda. 1938 Beisitzer am Volksgerichtshof. Juli 1941 Leiter der Hauptabteilung I (Politik) im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete. Im Sommer 1943 Meldung zum Dienst in der Kriegsmarine. 1945 Internierung, 1949 entlassen. Januar 1950 Voruntersuchung durch das Landgericht Nürnberg-Fürth, eingestellt im August 1950. Ohne weitere juristische Verfolgung.