Fischchen
Fischchen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Die Fischchen (Zygentoma) sind eine Ordnung der Insekten (Insecta).
Von den etwa 330 bekannten Arten der Gruppe sind fünf in Mitteleuropa verbreitet. Die meisten Arten werden 7 bis 15 mm lang, die auf den Galapagos-Inseln verbreitete Art Acrotelsa galapogoensis erreicht eine Gesamtlänge von etwa 26 mm inklusive der Schwanzanhänge. Die Arten der Fischchen finden sich vor allem in warmen und dunklen Lebensräumen, einige auch in direkter Nachbarschaft des Menschen. Freilebende Arten findet man unter Steinen und in der Erde, einige auch als Bewohner von Ameisen- und Termitenbauten.
Der beinahe immer abgeflachte Körper der Fischchen ist mit silbrigen Schuppen besetzt, die häufig erst im Laufe der Ontogenese auftreten, beim Silberfischchen zum Beispiel nach der dritten Häutung). Diese Schuppen reagieren auf Berührung und stellen entsprechen Mechanorezeptoren dar. Fischchen haben meist lange Antennenn und kleine oder gar keine Augen. Der Hinterleib der Tiere ist in elf Segmente unterteilt und endet in zwei langen Cerci sowie einem zentralen Terminalfilum.
Die Übertragung der Samen zur Befruchtung ist bei den Fischchen indirekt (d. h. die Geschlechtspartner kommen nicht zusammen). Zu diesem Zweck spinnt beispielsweise das Männchen des Silberfischchens ein Fadennetz in eine rechtwinklige Struktur des Habitats und platziert darauf die Spermienpakete. Ein vorbeikommendes Weibchen nimmt diese Spermatophore auf, wenn sie unter dem Netz entlang läuft.
Die wichtigsten der in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind das Silberfischchen (Lepisma saccharina), das häufig in Bäckereien oder anderen warmen Räumen lebende Ofenfischchen (Thermobia domestica) sowie das Ameisenfischchen (Atelura formicaria), welches in den Nestern verschiedener Ameisenarten lebt und dort als Gast geduldet wird.