Ernst Kreuder
Ernst Kreuder (* 29. August 1903 in Zeitz, † 24. Dezember 1972 in Darmstadt) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Ernst Kreuder wuchs in Offenbach am Main auf, wo er
die Oberrealschule besuchte. Er machte eine Banklehre
und studierte in Frankfurt am Main Philosophie,
Literaturgeschichte und Kriminologie. Während
dieser Zeit arbeitete er als Werkstudent in einem
Eisenbergwerk, einer Ziegelei und auf dem Bau.
1926/27 unternahm er mit einem Freund eine
13-monatige Wanderung durch Jugoslawien, Albanien und
Griechenland, die in einem finanziellen und gesundheitlichen Desaster endete. Nachdem er bereits in den
Zwanzigerjahren Feuilletonistisches für die
"Frankfurter Zeitung" verfasst hatte, ging er
1932 zu der Münchner satirischen Zeitschrift
"Simplicissimus". 1934 - 1940 lebte er zurückgezogen
in Eberstadt und Darmstadt, während dieser
Zeit verfasste er als Brotarbeit Liebes- und
Abenteuergeschichten. Nebenher begann er
aber auch schon die Arbeit an dem Roman "Die Unauffindbaren".
Von 1940 - 1945 war Kreuder Soldat bei der Flakartillerie;
er geriet 1945 im Ruhrkessel in amerikanische Gefangenschaft.
Nach seiner Entlassung wurde er freier Schriftsteller.
1949 wurde er - durch Vermittlung Alfred Döblins
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften und
der Literatur in Mainz. 1953 erhielt er den
Georg-Büchner-Preis, 1971 den Preis des
Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen
Industrie. Kreuders eigenwillige Prosa, in der
es immer wieder um das Aussteigen aus der
Wirklichkeit und Gegenwart in eine Art besserer
Traumwelt geht, ist sowohl von der Romantik
als auch vom Surrealismus beeinflusst.