Emil Zátopek
Emil Zátopek (*19. September 1922 nordmährichen Kopřivnice (Nesseldorf) - unweit von Ostrava (Ostrau); † 21. November 2000) war ein tschechischer Leichtathlet. Der Langstreckenläufer und Olympiasieger war ein mehrfacher Weltrekordler und in der Tschechoslowakei ein Volksheld.Am bekanntesten wurde sein Auftritt bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki. Er gewann Gold über die 5 000 Meter und die 10 000 Meter. Legendär wurde allerdings sein Sieg im Marathon: Er lief diese Strecke zum ersten Mal in seinem Leben und entschied sich erst im letzten Moment zur Teilnahme. Mit drei Goldmedaillen und drei neuen olympischen Rekorden konnte er nach Hause fahren.
Vorher hatte Zátopek bereits zum ersten Mal in der Welt die Stundenmarke über die 20 Kilometer unterschritten. 1954 brach er ebenfalls die 29-Minuten-Barriere über die 10 000 Meter. Sein Markenzeichen wurde die heraushängende Zunge während des Laufens. Anders als beispielsweise sein stets elegant wirkender Vorgänger Paavo Nurmi, erweckte Zátopek meist den Eindruck am Ende seiner Kräfte zu sein - trotzdem gewann er. Aufgrund seiner optischen Schwergängigkeit erhielt er den Beinamen "die tschechische Lokomotive".
Der populäre Läufer nahm nach seinem Karriereende eine einflussreiche Stellung in der Kommunistischen Partei der CSSR ein. Allerdings unterstützte er den demokratischen Flügel. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings verlor er alle Ämter und musste zur Strafe in einem Uranbergwerk arbeiten.
Verheiratet war er mit Dana Zátopková, die bei den Olympischen Spielen in Helsinki zeitgleich mit ihm eine Goldmedaille im Speerwerfen gewann.
Olympiasieger im Marathon | |
1896: Spyridon Louis | 1900: Michel Théato | 1904: Thomas Hicks | 1908: John Hayes | 1912: Kenneth McArthur | 1920: Hannes Kolehmainen | 1924: Albin Stenroos | 1928: Boughera El-Ouafi | 1932: Juan Carlos Zabala | 1936: Sohn Kee-chung | 1948: Delfo Cabrera; | 1952: Emil Zátopek | 1956: Alain Mimoun | 1960: Abebe Bikila | 1964: Abebe Bikila | 1968: Demisse Wolde | 1972: Frank Shorter | 1976: Waldemar Cierpinski | 1980: Waldemar Cierpinski | 1984: Carlos Lopes | 1988: Gelindo Bordin | 1992: Hwang Young-Cho | 1996: Josia Thugwane | 2000: Gezahegne Abera |