Sohn Kee-chung
Sohn Kee-chung (손기정; 孫基禎) (* 29. August 1912 in Shinuiju; † 15. November 2000) war 1936 zusammen mit seinem Teamkameraden Nam Sung-yong der erste koreanische Medaillengewinner bei Olympischen Spielen.Sohn Kee-chung erhielt seine Ausbildung an der Yangjung Oberschule und an der Meiji-Universität. Im Alter von 23 Jahren nahm er am Marathonlauf der Olympischen Spiele 1936 in Berlin teil. Auf Druck des Japanischen Kaiserreichs, das Korea zu jener Zeit besetzt hielt, musste Sohn Kee-chung jedoch den japanischen Namen Kitei Son annehmen. Schließlich lief er mit 2:39:19,2 h eine neue Weltbestzeit und wurde mit über zwei Minuten Vorsprung vor dem Briten Ernest Harper Olympiasieger.
Sohn Kee-chung verleugnete jedoch nie seine koreanische Herkunft. So weigerte er sich während der Olympischen Spiele mit seinem japanischen Namen zu unterschreiben und setzte gelegentlich sogar die Umrisse Koreas neben seine Unterschrift. Als bei der Siegerzeremonie anstatt der koreanischen die japanische Flagge gehisst wurde, brach Sohn in Tränen aus.
Nach seinem Olympiasieg arbeitete Sohn als Trainer. Unter anderem betreute er Suh Yun-bok, 1947 Gewinner des Boston Marathon, Ham Kee-yong, 1950 Gewinner des Boston Marathon und Hwang Young-cho, 1992 Olympiasieger im Marathon. Zu Hwangs Lauf reiste Sohn extra nach Barcelona.
Schließlich wurde Sohn Vorsitzender des Koreanischen Sportverbandes.
Als die Olympischen Spiele 1988 in seinem Heimatland veranstaltet wurden, trug Sohn bei der Eröffnung die Olympische Fackel in das Stadion.
Seine Erinnerungen veröffentlichte Sohn in der Autobiografie Mein Vaterland und Marathon (나의 조국 나의 마라톤; 《我的祖國和我的馬拉松》).
Sohn wurde mit der koreanischen Verdienstmedaille (국민훈장; 國民勛章) ausgezeichnet.
Sohn Kee-chung starb am 15. November 2000 im Alter von 90 Jahren an einer Lungenentzündung und wurde auf dem natioanlen Ehrenfriedhof Daejeon beigesetzt. Nach seinem Tod verlieh man ihm die Cheongryong-Medaille und den Blauer-Drache-Orden. Ihm zu Ehren wurde der Sohn Kee-jung-Park geschaffen.
Olympiasieger im Marathon | |
1896: Spyridon Louis | 1900: Michel Théato | 1904: Thomas Hicks | 1908: John Hayes | 1912: Kenneth McArthur | 1920: Hannes Kolehmainen | 1924: Albin Stenroos | 1928: Boughera El-Ouafi | 1932: Juan Carlos Zabala | 1936: Sohn Kee-chung | 1948: Delfo Cabrera; | 1952: Emil Zátopek | 1956: Alain Mimoun | 1960: Abebe Bikila | 1964: Abebe Bikila | 1968: Demisse Wolde | 1972: Frank Shorter | 1976: Waldemar Cierpinski | 1980: Waldemar Cierpinski | 1984: Carlos Lopes | 1988: Gelindo Bordin | 1992: Hwang Young-Cho | 1996: Josia Thugwane | 2000: Gezahegne Abera |