Elias Canetti
Elias Canetti (* 25. Juli 1905 in Rustschuk/Bulgarien; † 13. August 1994 in Zürich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller und Nobelpreisträger.Geboren als Untertan des osmanischen Reiches auf dem Gebiet des heutigen Bulgarien, von seiner Herkunft her Spaniole (Sepharde), d. h. Nachfahre der nach ihrer Vertreibung aus Spanien 1492 im osmanischen Reich aufgenommenen spanischen Juden, war Deutsch für ihn eine wirkliche "zweite Muttersprache": wie er im ersten Band seiner Autobiographie (s.u.) erzählt, musste er es im Alter von neun Jahren unter dem Druck der Mutter innerhalb weniger Wochen lernen, nachdem sein Vater gestorben war (für seine musikliebenden und in ihrer Jugend nach Wien blickenden Eltern war Deutsch die Sprache ihrer Liebe).
Die Städte seiner Jugend waren Zürich, Frankfurt am Main und Wien. In Wien, wo er Chemie studierte, wurde er zum großen Verehrer von Karl Kraus. 1929 promovierte Canetti an der Universität Wien zum Doktor der Naturwissenschaften, fühlte sich damals jedoch bereits als Schriftsteller. 1937 erschien sein erster Roman, Die Blendung. Beim Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich konnte er mit seiner Frau Veza Canetti nach London emigrieren.
schrieb alle seine Werke in deutscher Sprache und blieb ihr auch nach dem Zweiten Weltkrieg und trotz der Shoa treu. In späteren Jahren lebte er abwechselnd in London und in Zürich, wo er auch starb.Canetti erhielt 1967 den Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, und 1981 den Nobelpreis für Literatur. Wie er in seiner Nobelpreisrede hervorhebt, sah er diesen als posthume Ehrung für vier österreichische Dichter an: den schon erwähnten Karl Kraus, Franz Kafka, Hermann Broch und Robert Musil.
Werke
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