Robert Musil
Robert Musil (vor der Adelsaufhebung Robert Edler von Musil) * 6. November 1880 in Klagenfurt, Kärnten, Österreich; † 15. April 1942 in Genf, Schweiz war Schriftsteller und Theaterkritiker.
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Musils letzte Station ist die Technische Militärakademie in Wien. Er bricht aber die Offizierslaufbahn ab und beginnt ein Maschinenbaustudium an der TH Brünn (heute Brno). Dort lehrt auch seit 1890 Musils Vater. 1901 absolviert Musil sein Examen als Ingenieur.
Ab 1903 studiert Musil Philosophie und Psychologie in Berlin und schließt in dieser Zeit Freundschaft mit Alfred Kerr und Franz Blei.
1906 entwickelt er den Musilschen Farbkreisel. Zwei Jahre später, 1908 promoviert Musil bei Carl Stumpf mit der Arbeit Beitrag zur Beurteilung der Lehren Machs. Als ihm die Möglichkeit einer Habilitation angeboten wird, lehnt er zugunsten der freien Schriftstellerei ab.
1910 zieht er nach Wien um und wird Bibliothekar an der TH Wien. Am 15. April 1911 heiratet Musil Martha Marcovaldi, geb. Heimann. Bis zum Kriegsanfang ist er als Mitarbeiter bei mehreren Zeitungen tätig.
Am ersten Weltkrieg nimmt er als Reserveoffizier teil und beendet ihn im Rang eines Landsturmhauptmanns mit mehreren Auszeichnungen. Er ist in Südtirol und zuletzt er an der italienisch-serbischen Front stationiert. Dazwischen - 1916/17 - fungierte er als Herausgeber der Soldaten-Zeitung.
Am 22. Oktober 1917 wird Musils Vater mit einem erblichen Adelstitel (Edler von Musil) geadelt.
Zwischen 1923 und 1929 wird Musil in den Vorstand des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller in Österreich zusammen mit Hugo von Hofmannsthal gewählt. In diesen Jahren werden Musil der Kleistpreis (1923), der Kunstpreis der Stadt Wien (1924) und der Gerhart-Hauptmann-Preis (1929) verliehen.
Ab 1931 lebt Musil wieder in Berlin. In dieser Zeit wird von Kurt Glaser eine Musil-Gesellschaft gegründet. 1933 wieder Umzug nach Wien. 1934 wird die Berliner Musil-Gesellschaft aufgelöst, aber in Wien neu gegründet.
Mit 56 Jahren erleidet Musil 1936 einen Schlaganfall.
Aus finanziellen Gründen zieht das Ehepaar Musil nach Genf um. Sie leben inzwischen in äußerst desolaten Verhältnissen; die einzige Unterstützung erfahren sie durch das schweizerische Hilfswerk für deutsche Gelehrte.
Am 15. April 1942 stirbt Robert Musil in Genf.
Leben
vor 1918
Musil war der einzige Sohn des Ingenieurs Alfred Musil und seiner Ehefrau Hermine Bergauer. Zwischen 1882 und 1897 besucht Musil Schulen in den verschiedensten Städten, in die sein Vater versetzt wird.
Im gleichen Jahr beginnt er seinen zweijährigen Dienst im Infanterieregiment Freiherr von Heß Nr. 49; stationiert ist er in Brünn. Anschließend arbeitet Musil von 1902 bis 1903 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Stuttgart. 1918-1938
Ab 1918 etabliert sich Musil wiederum als freier Schriftsteller. Im Frühjahr 1920 lernt Musil in Berlin seinen späteren Verleger Ernst Rowohlt kennen. Ab 1921 wird Musil auch Theaterkritiker.1938-1942
1938 emigriert er mit seiner Frau nach Zürich. In diesem Jahr werden auch alle seine Bücher verboten.Würdigung
Musil, einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, gilt als einer der wichtigsten Vertreter der modernen Literatur. Bekannt ist er vor allem als Autor des unvollendeten Romans Der Mann ohne Eigenschaften. Der Roman wurde nach seinem Erscheinen Anfang der 30er Jahre wenig beachtet. In den 50er Jahren besorgte Adolf Frisé eine Neuedition des Romans und trug so maßgeblich zur Wiederentdeckung des Romanfragments bei. Mittlerweile wird Der Mann ohne Eigenschaften durchaus ebenbürtig neben Ulysses von James Joyce und Á la recherche du temps perdu von Marcel Proust gesehen.Werke
Literatur
Weblinks