Edgar Wallace
Edgar Wallace (* 1875; † 1932), engl. Schriftsteller und Dramatiker.Edgar Wallace wurde am 1. April 1875 im Londoner Stadtteil Greenwich geboren und ist am 10. Februar 1932 in Hollywood gestorben. Er gehört zu den erfolgreichsten englischspachigen Kriminalschriftstellern.
Er wurde unter dem Namen Richard Horatio als unehelicher Sohn eines Schauspielers geboren und wurde unmittelbar nach seiner Geburt von einem Londoner Fischhändler adoptiert. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend - ohne abgeschlossene Schulausbildung - arbeitete er sich im Burenkrieg bis zum Kriegsberichterstatter in Südafrika hoch. Nach seiner Rückkehr nach London arbeitete er als Journalist und Sonderberichterstatter.
Seine Romane wurden in vierundvierzig Sprachen übersetzt. 1904 erschien sein erster Kriminalroman "Die vier Gerechten", der jedoch zunächst kein Publikumserfolg war. Bekannt wurde er vor allem durch seine journalistische Arbeit und seine sogenannten "Afrikaromane", deren erster 1911 unter dem Titel "Sanders vom Strom" erschien. Sein berühmtester Krimi war der "Der Hexer", der als Theaterstück am 1. Mai 1926 uraufgeführt und ein riesiger Erfolg wurde. In Deutschland war die Uraufführung 1927 am Deutschen Theater in Berlin unter der Regie von Max Reinhardt.
Nach dem 1959 gedrehten ersten deutschen Spielfilm "Der Frosch mit der Maske" gab es in den 1960er und 1970er Jahren einen regelrechten Edgar-Wallace-Boom in Deutschland mit 32 Wallace-Verfilmungen. Jeder dieser Filme wurde mit dem Spruch "Hallo, hier spricht Edgar Wallace" eingeleitet, der mittlerweile Kult ist.
Er verfasste aber auch zahlreiche Kurzgeschichten, Essays, Gedichte, Theaterstücke sowie Drehbücher; so war er z. B. Drehbuch-Autor des Science-Fiction-Klassikers "King Kong und die weiße Frau" von 1933 (er verstarb noch vor dessen Uraufführung an einer Lungenentzündung). Als der Sarg von den USA nach England überführt wurde, war im Hafen von Southampton Halbmast geflaggt und in Londons legendärer Zeitungstraße - der Fleetstreet - läuteten die Glocken. Er ist in Little Marlow (England) begraben.
Sein Sohn Bryan Edgar Wallace war auch Kriminalschriftsteller.
Im Jahr 2004 erscheint im Berliner Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag ein von Fans vielbeachtetes, umfassendes Kompendium "Das Edgar Wallace Lexikon", das mit Hunderten von Stichworten die Wallace-Welt zusammenfasst.