Bibernelle
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Botanik
Die Bibernelle (Pimpinella) ist eine Gattung der Familie Doldengewächse (Umbelliferae) mit undeutlichem Kelchrand, ausgerandeten, verkehrt eirunden Blütenblättern, einem Griffel mit nahezu kopfiger Narbe und bildet eine eirunde, an der Seite zusammengezogene Spaltfrucht. Die auf der Berührungsfläche ziemlich flache Kernmasse ist höckerartig gewölbt, der freie Fruchthalter ist zweispaltig. Die Blüten sind weiß, rot und selterner gelb.
Die Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga), auch Gemeine Bibernelle, Steinpetersilie, Steinbibernelle und Bockwurz genannt, ist eine 40 bis 60cm hohe Staude aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), die gern auf kalkhaltigen Böden gedeiht. Sie ist in ganz Europa auf feuchten Wiesen, trockenen Triften, an Wegen und in Obstgärten anzutreffen. Sie zeichnet sich durch stark auffallende Blüten aus.
Eine größere Art ist die Große Bibernelle (Pimpinella major), ferner gibt es noch Pytchotis saxifraga und die Schwarze Bibernelle (Pimpinella nigra).
Die Bibernelle kann als gesundes Nahrungsmittel, in der Landwirtschaft als Futterbeimischung und in der Volksmedizin als Heilpflanze verwendet werden. Das Kraut ist in diesem Falle vornehmlich als Nahrungsergänzung, Aromageber und Viefutter verwendbar, die Wurzel als Heilmittel. Grundsätzlich jedoch enthält die ganze Pflanze alle Wirkstoffe, diese sind in der Wurzel nur stärker konzentriert.
Die fiedrigen Blätter können jung als verdauungsanregender Salat verwendet werden. Büschel des Krautes können als Würze beim Bierbrauen beigemischt werden, wodurch das Bier einen angenehmen Geschmack erhält. Säuerliche Weine können ebenso mit dem Kraut geschmacklich verbessert werden.
Zum Viefutter ist die Bibernelle ein gesundes Additiv, welches die Milchleistung stark erhöhen kann. Landwirte streuen die Samen deshalb im Frühjahr auf ihren Weiden aus.
In der Volksmedizin wird vornehmlich die Wurzel verwendet. Diese ist lang, weiß, fingerdick mit bockartigem Gerucht. Beim Kauen hinterlässt sie einen scharfes, gewürzhaftes Brennen im Mund, welches aber nicht anhält.
Sie wird als schleimauflösendes, schweißtreibendes und stärkendes Mittel verwendet. Anwendungsgebiete sind hauptsächlich Lähmungen der Zunge, Blutergüsse, Brustleiden, Heiserkeit usw. Das aus der getrockneten Wurzel bereitete Gurgelwasser ist bei Lähmungen der Zunge und der Kauwerkzeuge brauchbar.
Die hauptsächliche Anwendung der Bibernellwurzel ist die Tinktur. Das Wurzelpulver findet in der Tierheilkunde wegen der verdauungsfördernden Eigenschaften Verwendung.
Wird der Absud der in Wein gesottenen Wurzel getrunken verhindert dieser den Andrang des Blutes gegen das Herz (Bluthochdruck) und nimmt das Kopfweh.
In Wunden (vor allem Kopfwunden) und Eitergeschwüre wird der Pressaft geträufelt, wonach die Heilung schnell voranschreitet. Der Saft ist auch hilfreich bei Harnbeschwerden, Verstopfungen der Milz und Leber. Vor Eintritt eines Fieberanfalls sind die Folgen des Pressaftes ebenfalls sehr günstig.
Gegen Blähungskolik nimmt man je 15g weiße Bibernellwurzel, weiße Enzianwurzel und Bitterklee. Dieses wird pulverisiert und pro Dosis 3 gute Messerspitzen voll gegeben.Anwendung
Nahrungs- und Genussmittel / Landwirtschaft
Medizinische Anwendung