Askalon
Askalon, (für die moderne Stadt meist Ashqelon oder Ashkelon, hebräisch אשקלון) ist eine Stadt im westlichen Negev im südlichen Teil Israels, nördlich von Ghaza-Stadt an der südöstlichen Mittelmeerküste mit etwa 110.000 Einwohnern.
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Geschichte
Askalon war eine Stadt der Kanaanäer und später der Philister. Historisch erwähnt wurde sie bereits zu Zeiten der Feldzüge Ramses II gegen die Hethiter (Schlacht bei Kadesch, 1285 v. Chr). Ramses III ließ dort ein Heiligtum errichten. Später wurde Askalon Mitglied im Stadtstaatenbund der Philister und einer ihrer fünf Fürstensitze. Ab 104 v. Chr. war der Ort während der Makkabäerzeit selbständig. Zu den jüdischen Siedlungen bestand Feindschaft; diese Unabhängigkeit begünstigte eine wichtige Schule von Philosophen, bis die Stadt in Folge des Jüdischen Krieges erobert wurde. Wichtigstes Exportgut war eine Zwiebelsorte (heutige Schalotten). Askalon war vermutlich auch der Geburtsort des späteren Königs Herodes dem Großen, der die Stadt mit einer Vielzahl von Bauten ausstatten ließ.
Archäologische Ausgrabungen begannen 1985 unter Lawrence Stager von der Harvard Universität; am Grabungsort fanden sich Spuren der Kanaanäer, Philister, Phönizier, Griechen, Römer, sowie byzantinischer, islamischer und christlicher Besetzungen. Die Stadt war ursprünglich mit Sandstein auf gutem Grund errichtet. Mit 15.000 Einwohnern war sie verhältnismäßig groß.
Bei den Ausgrabungen wurden besonders über die Philister interessante Entdeckungen gemacht. Während der Kreuzzüge war Askalon ein wichtiger Hafen und Festung des Königreich Jerusalem gegen ägyptischee Angriffe. Im Jahr 1099 wurden dort die Ägypter durch Gottfried von Bouillon besiegt, die Stadt konnte jedoch erst 1135 vollständig eingenommen werden. Askalon wurde 1187 durch Saladin während des 3. Kreuzzuges erobert. Die Rückeroberung durch Richard Löwenherz erfolgte 1191. Die Kreufahrer verloren die Stadt endgültig im Jahr 1290. Mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, verfiel sie im 14. Jahrhundert.
Entwicklung der heutigen Stadt
In der Nähe der antiken Stadt befand sich seit 1832 die arabische Siedlung Majdal, die inzwischen ein Stadtteil des modernen Ashqelon geworden ist. Anders als in vielen anderen Orten blieben die - ursprünglich ägyptischen - Bewohner nach der Gründung des Staates Israel (1948) zunächst in ihren Häusern. Sie hatten allerdings ihre Lebensgrundlage verloren, da nach der Staatsgründung kein freier Handel mit Ägypten mehr möglich war. Majdal konnte weder Baumwolle importieren noch Fertigware exportieren, was vorher die wirtschaftliche Grundlage der Siedlung gewesen war. In einem Abkommen zwischen Israel und Ägypten wurde nach dem Waffenstillstand der freie Abzug der Bewohner mit allem ihrem Besitz und die Aufnahme der etwa 10.000 Menschen in Ägypten vereinbart, was dazu führte, dass die Siedlung doch noch verlassen wurde.
Schon seit 1948 bestand ein Auffanglager für jüdische Neueinwanderer, 1955 wurde das vormals arabische Majdal in die Stadt eingemeindet. Um die Asqelon gezielt zu fördern, erhielt es den Status einer Entwicklungsstadt. Das Zentrum des heutigen Ashqelon ist der Stadtteil Afridar. Die Stadt besitzt einen ausgedehnten Sandstrand, am südlichen Stadtrand befindet sich am Meer ein archäologischer Park mit den Ruinen der antiken Siedlungen.