Antisthenes
Antisthenes (* 440 v. Chr in Athen, † 365 v. Chr) war ein griechischer Philosoph der Antike und gilt als Gründer des Kynismus.
Leben
Antisthenes ist ein Stellvertreter für den allgemeinen Pessimismus und die Unsicherheit im Athen des hellenischen Zeitalters. Die Ausweitung Makedoniens durch Alexander den Großen nahm den griechischen Stadtstaaten damals ihre Unabhängigkeit und auch viel von der optimistischen Einstellung seiner Bewohner.
In seiner Jugend studierte Antisthenes Rhetorik bei Gorgias, möglicherweise auch unter Hippias von Elis und Prodicus. Später wurde er ein begeisterter Schüler des Sokrates, der täglich zu Fuß von Piräus nach Athen kam, um seinen Lehrer zu hören.
Nach dessen Tod gründete er eine eigene Schule in Kynosarges. Er entwickelte dort seine eigene Philosophie, die von Pessimismus geprägt war und später die Bezeichnung Kynismus erhielt. Sein berühmtester Schüler war Diogenes von Sinope.
Später wandte er sich von der Philosophie ab, gab seine gehobene gesellschaftliche Stellung auf und lebte wie das gemeine Volk. Er protestierte gegen die Gebräuche seiner Zeit und wollte zu einer ursprünglichen Lebensweise ohne Konventionen und staatliche Einschränkungen zurückfinden.
Antisthenes wird mit einem Paradoxon in Verbindung gebracht, nach dem es unmöglich ist, eine wesentliche Aussage zu machen. Dieses besagt:
Nach Berichten seines Schülers Diogenes füllte sein Werk zehn Bände - von diesen sind allerdings nur Fragmente erhalten geblieben. Sein bevorzugter Schreibstil scheint der Dialog gewesen zu sein. Aristoteles nannte ihn ungebildet und einfältig. Plato sieht ihn in einem aussichtslosen Kampf mit den Schwierigkeiten der Dialektik. Beide Aussagen werden durch die Konkurrenzsituation relativiert, die zwischen diesen drei Philosophenschulen herrschte.Philosophie
In diesem Konstrukt wird die Hoffnungslosigkeit jeglichen Philosophierens deutlich. Entsprechend ist leicht nachvollziehbar, warum sich Antisthenes später von dieser abwandte.