Árpád
Árpád (*ca. 845; † ca. 907), Sohn des Fürsten Álmos und Großfürst der geeinten Magyarenstämme (886–907), war die führende Gestalt nach der ungarischen Landnahme und Begründer der Árpáden-Dynastie.In dem Doppelfürstentum Ungarn erbte Árpád als Sohn des Fürsten Álmos nach der durch die Petschenegen 893 erlittenen ersten Niederlage die Würde des Heerfürsten; gleichzeitig wurde das Erbe des Sakralfürsten auf Kursan übertragen. Die Ungarn griffen 894 auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Leo VI. Bulgarien an; auf Wunsch des mährischen Großfürsten Svatopluk wandten sie sich gegen Pannonien. Während dieser Kämpfe vertrieben die mit den Bulgaren verbündeten Petschenegen die 7 ungarischen Stämme aus ihren Wohnsitzen zwischen Donau und Dnjepr (895). 898/99 fielen die Ungarn auf Ersuch Arnulfs von Kärnten erstmals in Italien ein und gewannen die Schlacht an der Brenta. Árpád besetzte nach dem Tod Arnulfs Pannonien (900) und fiel in Mähren ein (902). Als Kursan 904 von den Bayern ermordet wurde, riss Árpád die Alleinherrschaft an sich. 907 vernichtete er bei Pressburg das angreifende bayerische Heer; damit sicherte er den Ungarn das pannonische Becken. Seine Nachkommen, die Árpáden, herrschten bis 1301 in Ungarn.
Árpád wurde Fürst der Magyaren (Ungarn) im Gebiet von Dnjestr, Dnjepr und Schwarzem Meer, galt nach ungesicherter ungarischer Überlieferung als Nachkomme von Attila und schloss 892 Bündnisse mit Kaiser Arnulf von Kärnten gegen Mähren, 895 mit Byzanz gegen Bulgarien und gab damit die entscheidenden Impulse zur Westorientierung seines Volkes. In jahrelangen Bürgerkriegen setzte sich Árpád als Alleinregent durch, zerschlug bis 906 das Großmährische Reich völlig und besetzte nach Kaiser Arnulfs Tod den gesamten pannonischen Raum. Er begründete die magyarische Herrschaft in Ungarn und schlug in der Schlacht bei Pressburg 907 die Bayern vernichtend. Er berief 898 einen Reichstag nach Szeged und ordnete hier die Regierung und Rechtspflege.