Zentral-Dombau-Verein zu Köln
Der Zentral-Dombau-Verein zu Köln von 1842 e.V., oder kurz der ZDV, ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung und Erhaltung des Kölner Doms.
Geschichte
Am 3. September 1840 richteten mehrere Kölner Bürger eine Eingabe an den preußischen König Friedrich Wilhelm IV um die Erlaubnis zur Gründung eines Vereins zur Förderung des Dombaus in Köln zu erhalten. Am 30. November 1840 erteilte König Friedrich Wilhelm IV. seine Erlaubnis und versprach gleichzeitig den Verein jährlich mit 10.000 Talern zu fördern. Die drei bekanntesten Namen unter den Initiatoren waren Sulpiz Boisserée, Joseph Görres und August Reichensperger.
Im Januar 1841 begann daraufhin die Vorbereitungen zur Gründung eines Vereins. Im Kölner Rathaus versammelten sich über hundert Domfreunde und wählten einen vorbereitenden Ausschuß. Aus diesem vorbereitenden Ausschuß wurden dann fünf Mitglieder bestimmt, die die Vereinsstatuten erarbeiten sollten. Am 8. September 1841 genehmigte König Friedrich Wilhelm IV. die ihm vorgelegten Statuten des zu gründenden Dombauvereins zu Köln. Zum Beginn des nächsten Jahres kam es am 15. Januar 1842 zu einer konstituierenden Sitzung des provisorischen Ausschusses der beschloss bis zum 9. Februar jedem Domfreund die Möglichkeit zu geben sich in die Listen für die Vorstandswahlen einzutragen. Erster Präsident des neuen Zentral-Dombau-Verein zu Köln von 1842 e.V. wurde Heinrich von Wittgenstein.
Im Dezember 1851 wurde im Vorstand zum erstenmal der Gedanke einer Dombau-Lotterie besprochen. Am 8. Februar 1852 wurde das Vorhaben schließlich mit 23 zu 10 Stimmen abgelehnt, da befürchtete wurde das eine Lotterie zu sehr nach unedlen Motiven aussehen würde.
Als am 22. Dezember 1861 Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner starb erschien das Domblatt, die Vereinszeitschrift des Dombauvereins, mit schwarzer Umrandung der Titelseite, eine Ehre die außer Zwirner bisher nur der im selben Jahr zuvor verstorbene König Friedrich Wilhelm IV. erhalten hatte.
Am 14. Juni 1864 genehmigte der Vorstand schließlich doch die Einrichtung einer Dombau-Lotterie, die der Vorstand als zusätzliche Geldeinnahmequelle ansah. Am 4. September 1865 fand somit die erste Ziehung der Dombau-Lotterie statt. Der Dombauverein brachte nun jährlich zwischen 90.000 bis 170.000 Taler für den Dombau auf. Im Jahr 1869 trug der Verein 80% der gesamten Dombaukosten.
Auf Bitten des Dombauvereins überließ Kaiser Wilhelm I am 21. März 1872 dem Dombauverein 22 erbeutete französische Kanonen um daraus eine Glocke für den Dom zu gießen. 1873 kam es zum ersten Gußversuch der Kaiserglocke. Das Ergebnis war nicht befriedigend, so wurde im selben Jahr ein zweiter Gußversuch unternommen. Erst der dritte Guß am 3. Oktober 1874 brachte ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Am 14. September 1880 wurde der letzte Stein auf dem Südtum des Kölner Doms fertiggestellt. Der Dombauverein hatte den 15. August 1880, im Hinblick auf den Tag der Grundsteinlegung am 15. August 1280, als Tag der Vollendungsfeier vorgesehen. Der Kaiser ließ dieses Datum jedoch verstreichen und ließ stattdessen per Kabinettsorder den 15. Oktober 1880, den Geburtstag seines Bruders Friedrich Wilhelm IV., als Tag der Vollendungsfeierlichkeiten festlegen.
Das Fest zur Vollendung des Kölner Doms fand somit am 15. Oktober 1880 unter der Anwesenheit des Kaiserpaares sowie fast aller deutschen Fürsten statt, nicht anwesend waren der Kölner Erzbischof Paulus Melchers und das Metropolitankapitel.
Im Januar 1902 äußerte Dombaumeister Voigtel vorschnell, dass der Dom in den nächsten 100 Jahren keiner Restauration bedürfen werde und die jährlichen Kosten 13.000 Mark kaum überschreiten werden. Doch bereits am 16. Oktober 1903 legte Dombaumeister Hertel ein Gutachten vor, dass die gefährlichen Witterungsschäden am Kölner Dom hervorhob. So kam es dann auch, dass am 20. Mai 1906 nach einem Hochamt im Kölner Dom ein großer schwerer Steinbocken vor das Hauptportal des Doms fiel und die den Dom verlassenden Menschen nur knapp verfehlte. Nun erst wurde die Öffentlichkeit auf die Warnungen des Dombaumeisters aufmerksam und erste Restaurationsarbeiten begannen.
In der Nacht des 31. Mai 1942 wurde der Dom von Brandbomben getroffen. Die Dombauhütte, mit dem dort gelagerten Gründungsbanner des Zentral-Dombauvereins von 1842, brannte bis auf die Grundmauern ab.
Aufgabe
Der Zentral-Dombau-Verein sieht seine Hauptaufgabe in der Erhaltung und Förderung des Kölner Doms, einer der bedeutendsten gothischen Kathedralen der Welt. Der Dombauverein trägt heute, neben dem Staat und der Kirche, die jährigen Kosten des Erhaltung dieses Bauwerks zu großen Teilen. Der ZDV hat heute über 9.600 Mitglieder aus der ganzen Welt. Jeder natürlichen oder juristischen Person steht es heute frei einen Antrag auf Mitgliedschaft zu stellen. Die jährlichen Kosten der Erhaltung des Kölner Doms beliefen sich in den letzten Jahr auf ungefähr 10.000.000 Euro jährlich. Der Zentral-Dombau-Verein zu Köln trägt jährlich fast zwei Drittel dieser Kosten.Weblinks