Weißwurstäquator
Unter Weißwurstäquator versteht man die Kulturgrenze, die sich laut Volksmund auf Höhe des Mains befindet und der im Süden Deutschlands, überwiegend in Bayern, wohnenden Bevölkerung zur Abgrenzung und Identitätssteigerung ihres Kulturraumes dient. Benannt ist diese Grenze nach der Münchner Weißwurst.
Sie entspricht weitgehend jener Sprachgrenze, die das Mitteldeutsche (etwa Rheinland bis Sachsen vom Oberdeutschen trennt (Süddeutschland, Österreich und das Schwyzerdütsch).
Die Sprachgrenze zwischen Mittel- und Niederdeutsch ist hingegen weniger markant als die Mainlinie. Sie heißt Benrather Linie und läuft etwa 100-200 km weiter nördlicher (etwa Aachen - Magdeburg).
In der Musik des 14 und 15. Jahrhunderts folgt die Nordgrenze der Meistersinger-Schulen ebenfalls der Mainlinie - abgesehen von wenigen Zentren in Böhmen und Schlesien.
In der Schweiz gibt es zwischen Romandie und Deutschschweiz eine ähnliche kulturell-sprachliche Grenze, den Röstigraben.
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