Tetrahydrocannabinol
Tetrahydrocannabinol (THC) ist der Hauptwirkstoff von Cannabis (Haschisch, Marihuana). Er gehört zu den Cannabinoiden. In der Pflanze wird THC-Säure aus Cannabidiol (CBD)-Säure synthetisiert und zerfällt wieder zu Cannabinol (CBN)-Säure.THC wirkt auf das vegetative Nervensystem, es hat aber auch psychische Effekte wie zum Beispiel Entspannungsgefühle, Euphorie und vermittelt dem Konsumenten ein Gefühl von Unbeschwertheit. Es ähnelt körpereigenen Botenstoffen, den Anadamiden. Diese rufen ein Wohlbefinden hervor, wirken jedoch nicht so intensiv wie THC.
Das tatsächliche Gefährdungspotenzial von THC ist sehr umstritten, Bestrebungen zur Legalisierung sind im Gange.
Medizinische Anwendung: Cannabis
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Chemie
Δ-9-Tetrahydrocannabinol
Chemischer Name: Tetrahydro-6,6,9-trimethyl-3-pentyl-6H-dibenzo[b,d]pyran-1-ol
THC kann durch Erhitzen THC-haltigen Pflanzenmaterials in einem Lösungsmittel wie Aceton, Isopropylalkohol oder Ethanol und anschließendem Verdampfen des Lösungsmittels extrahiert werden. Dadurch erhält man eine ölige Substanz die je nach Extraktionsmethode und Filterung eine sehr hohe Konzentration von THC aufweist und auch als "Öl", "Haschöl", "Honeyoil" oder "Red Oil" bezeichnet wird.
Mit N-Butan (Feuerzeuggas) lässt sich das Haschöl bei sehr tiefen Temperaturen aus dem Pflanzenmaterial extrahieren. Das Lösungsmittel verdampft auch schon bei Zimmertemperatur. Der Vorgang kann aber auch durch Erwärmen beschleunigt werden, wobei die Lösung wegen des Butans stark abkühlt.
Annähernd das ganze Butan lässt sich mit ein bisschen Geduld abdampfen. Das so erhaltene Öl hat ein Aussehen ähnlich wie Bernstein, bei Zimmertemperatur ist es dickflüssig und zieht Fäden wie Kunstharz. Wenn man es abkühlt, erstarrt es ziemlich schnell.
Außer THC enthält das Öl in der Regel dennoch weitere gelöste Stoffe wie Chlorophyll, weitere Cannabinoide, einige Alkaloide in sehr kleiner Menge und ungelöste feine Teile des Ausgangsmaterials. Durch verschiedene chemische Verfahren kann das Öl noch weiter konzentriert werden indem die restlichen unerwünschten Substanzen entfernt werden.
THC kann in Form von Haschisch oder Cannabis pur oder gemischt mit Tabak geraucht werden. Geraucht wird meist in Form eines Joints oder aus einem Bong.
Es kann auch verzehrt werden (Muffins, Kuchen, Milchshakes, ...) was zu einem längeren, intensiveren Rausch führt. Da THC lipophil ist, muss es vor der Weiterverarbeitung erst unter Hitzeeinwirkung in Fett (Milch, Öl, Butter) gelöst werden.
Mit einem Vaporizer ist es auch möglich nur das reine THC zu verdampfen. Weiterhin kann THC intravenös konsumiert werden, allerdings unterscheidet sich die Wirkung nicht vom Rauchen.
siehe auch Dronabinol
Extraktion
THC ist fett- und alkohollöslich.Konsum
Der Konsum kann auf unterschiedliche Art erfolgen.Wirkung
THC wirkt über Rezeptoren (CB1,CB2), welche im Gehirn und in der Milz zu finden sind. In der Milz reagiert THC zu 11-OH-THC, welches stärker psychoaktiv ist als THC. Im Gehirn sind die CB1-Rezeptoren nicht etwa willkürlich verteilt. Im Stammhirn, wo lebenswichtige Funktionen wie Atmung koordiniert werden, sind nur sehr wenige bis gar keine Rezeptoren vorhanden, was darauf hinweist, dass diese Vorgänge von THC nicht beeinflusst werden können. Im Hypokampus, wo das Kurzzeitgedächtnis angesiedelt ist, finden sich hingegen sehr viele dieser Rezeptoren. Der Hypokampus ist der Ort im Gehirn, wo entschieden wird, ob eine Information wichtig ist und wie sie weiterverarbeitet wird, ob sie vergessen wird oder ins Langzeitgedächtnis gespeichert wird. THC hat also einen Einfluss auf das Kurzzeitgedächtnis.Endogenes (menschliches) Analog
Das in der Schokolade enthaltene Anandamid dockt am selben Rezeptor an wie THC. Es hat eine sehr viel schwächere Wirkung als THC, ist aber dennoch aktiv.