Spracherwerb
Der Ausdruck Spracherwerb umfasst zwei Bedeutungen:
- Der Prozess, mit dem Kleinkinder sprechen lernen
- Der Prozess, mit dem ältere Kinder und Erwachsene eine Fremdsprache erlernen.
Nativismus:
wichtigster Vertreter: Noam Chomsky
Der Nativismus geht davon aus, dass Sprache sich aus angeborenen sprachlichen Kategorien entwickelt, d.h. jeder Mensch bringt eine genetische Ausstattung zum Spracherwerb mit.
Behaviorismus:
wichtigster Vertreter: Burrhus Frederic Skinner
Skinner bestreitet angeborene Denk- und Verhaltensschemata; nach ihm ist nur der universale Lernmechanismus vererbt. So funktioniert Spracherwerb durch operante Konditionierung. Kinder lernen Sprache durch die Imitation Erwachsener, welche die Nachahmung belohnen und somit verstärken. Spracherwerb ist folglich erlernte Reaktion auf äußere Reize /Faktoren (Stimulus-Response, durch Lob verstärkt)
Kognitivismus:
wichtigster Vertreter: Jean Piaget
Kognitivismus versucht, die Entwicklung der Intelligenz zu beschreiben. Der Kognitivismus versteht Spracherwerb als eine besondere Art des geistigen Lernens. Piaget ist der Meinung, dass Sprache ein Teil der Gesamtentwicklung beim Kind ist (wie Denken, Handeln, Urteilen, etc.), der sich nicht isoliert für sich betrachten lasse, sondern immer in Auseinandersetzung mit der Welt und mit dem Weltbild des Kindes gesehen werden müsse. Dabei geht das Denken der Sprache voraus. Die Kognition kann im symbolischen Gefüge der Sprache Ausdruck finden.
weitere Vertreter: Jerome Bruner, Lev Wygotski,
Interaktionismus:
wichtigster Vertreter: , Catherine Snow, Gripper
Spracherwerb wird laut dieser Theorie stark auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind begründet.
Spracherwerb ist auch ein Forschungsgegenstand der Entwicklungspsychologie.
Siehe auch: Sprache, Onomatopoietikon, CHILDES