Skordatur
Die Skordatur (scordatura) ist die willkürliche Veränderung der Grundstimmung eines Saiteninstruments, Violine, Cello, Laute, Gitarre usw. Es ist die Veränderung der Normalstimmung (Akkordatur).Diese Stimmung erlaubt bereits in tiefen Lagen das Spiel schwieriger Akkorde und eröffnet dem Instrument gleichzeitig andere Klangmöglichkeiten durch Über- oder Unterspannung der Saiten.
Allerdings ist der Saitenverschleiß erheblich und eine Saite lässt sich nicht unmittelbar um 2 Töne tiefer stimmen ohne sich bei der Akkordatur sofort wieder zu verstimmen, dies wird wohl der Grund für die Aufgabe der Technik gewesen sein. Georg Philipp Telemann verwendete sie noch in einigen Werken, ebenso Niccolò Paganini und Gustav Mahler. Vielfach hielt man eine präparierte Violine bereit.
Diese Kompositionstechnik, erscheint ebenfalls in der Folkloretradition schottische und norwegische (Hardanger) Fidler verändern die Stimmung der beiden tiefen Saiten und haben damit passende Bordune zur Verfügung, die dem des Dudelsack ähnlich ist.
Ein bekanntes musikalisches Beispiel:
Die 16 Rosenkranz- oder Mysteriensonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber, hier werden gleich 15 verschiedene Stimmungen eingesetzt.
In der Sonate Nr. 11 werden sogar die Saiten vertauscht.