Heinrich Ignaz Franz Biber
Heinrich Ignaz Franz Biber (* 12. August 1644 in Wartenberg (heute Stráž pod Ralskem, Tschechien); † 3. Mai 1704) war ein böhmischer Geiger und Komponist
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2 Schaffen 3 Werke 4 Weblink |
Leben
In einem Jesuiten Gymnasium im nordmährischen Troppau machte er seine musikalische Ausbildung. Hier hatte er Kontakt mit dem Trompeter Pavel Vejvanovsky und späteren Kapellmeister des Erzbischofs in Kremsier. Vermutlich erhielt er weitere Ausbildungen bei Johann Heinrich Schmelzer oder Hofkapellmeister Antonio Bertali (*1605 † 1669) in Wien, dies gilt jedoch nicht als gesichert. Seine erste bekannte Komposition stammt von 1663, ein "Salve regina" für Sopran, Violine, Gambe und Orgel.
Die erste Anstellung erhielt er 1668 als Musiker der Hofkapelle und Kammerdiener bei Erzbischof Karl Liechtenstein-Kastelkorn zu Olmütz und Kremsier. Von einer Reise nach Innsbruck kehrte er unerlaubterweise nicht mehr zurück. Auf dieser Reise hatte er Kontakt mit dem damals berühmtesten Geigenbauer Jakobus Stainer, der später in einem Schreiben erwähnte "der vortreffliche Virtuos Herr Biber".
Ab 1670 trat er in en Dienst des Erzbischofes Max Gandolph Graf von Kuenburg in Salzburg. 1678 erhielt er dort die Stelle als Vizekapellmeister und nach dem Tode seines Vorgängers Andreas Hofer um 1684 die des Kapellmeisters. Er war ein genialer Violinvirtuose für diese Kunst und für sein kompositorisches Werk, erhielt 1690 ein durch Kaiser Leopold I verliehenes Adelsprädikat(Truchseß). Fortan durfte er sich "Biber von Bibern" nennen, was in der damaligen Zeit einen sozialen Aufstieg bedeutete. Sein monatliches Einkommen betrug zu diesem Zeitpunkt 60 Gulden, bei freier Wohnung, Wein, Brot und Brennholz.
Schaffen
In vielen seiner Frühwerke benutzte er mit Leidenschaft die Skordatur(das Umstimmen einzelner Saiten) um hiermit besondere Effekte zu erzielen aber auch um die Spielbarkeit schwieriger Griffe in hohen und tiefen Lagen, sowie auf leeren Saiten zu ermöglichen. Ebenso um tiefere Töne zu erreichen.
Aus seiner Feder stammen zahlreiche Konzerte für mehrere Instrumente und in vielfältiger Besetzung. Biber schrieb Messen, ein Requiem, zahlreiche Violinsonaten und Tafelmusiken. Sein monumentalstes Werk schuf er 1682 anlässlich der 1100-Jahrfeier des Erzstiftes Salzburg, ein Werk mit 53 Stimmen, die Messe und Hymnus "Plaudite tympana". Leider ist der größte Teil seiner geistlichen Werke so gut wie unbekannt. Von seinen Opern ist namentlich eine bekannt "Chi la dura la vince".
Kaum ein anderer Geiger und Komponist vor ihm setzte so häufig Doppelgriffe, Dreier- und Viererakkorde ein wie Biber. Er beherrschte schon damals das Violinspiel bis in die siebente Lage, was Arcangelo Corelli noch für unmöglich hielt.
Werke
Vokal
Instrumental
die einzelnen Stimmungen sind auf der Abblidung ersichtlich.
In der 11. Sonate werden auch die Saiten vertauscht.
oder die Sonata à 6 der Pauern-Kirchfarth genandtWeblink
Das W.Icking Musikarchiv enthält
- Die Partituren der 1. + 16. Rosenkranzsonate.(beide ohne Skordatur)
- Die Partitur der Sonata representativa.