Rolf Ludwig
Rolf Ludwig (* 28. Juli 1925 in Stockholm; † 28. März 1999 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.Er war einer der populärsten und vielseitigsten Schauspieler der DDR. In einem Nachruf der Tagesschau wurde er als der Tausendsassa der großen Berliner Schauspielbühnen bezeichnet.
Als 22-jähriger Kriegsheimkehrer spielte er 1947 in Dresden für ein Theaterrolle vor, und wurde auf Grund seines leidenschaftlichen körperlichen Einsatzes sofort genommen. In der Dresdener Volksbühne spielte er in den meisten inszenierten Stücken in den verschiedensten Rollen mit. Den Grundstein seiner großen Karriere legte Ludwig aber an der Berliner Volksbühne, wo er Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre neben anderen Rollen den Truffaldino in Carlo Goldonis Diener zweier Herren spielte. Später wechselte er zum Deutschen Theater, dessen Ensemble er bis in die 1990er Jahre angehörte. Gemeinsam mit Klaus Piontek spielte er in nahezu allen großen Inszenierungen des Deutschen Theaters. Über 600 Mal war er hier als "Drache" in dem von Benno Besson inszenierten gleichnamigen Stück von Jewgenij Schwarz zu sehen.
Einem breiten Publikum wurde er über eine Reihe von DEFA-Spielfilmproduktionen bekannt, wie in Egon Günthers Der Dritte (1971) oder in Lotte in Weimar (1975) nach dem Roman von Thomas Mann. Bereits dem jüngsten Publikum war Ludwig (oder zumindest seine Stimme) ein Begriff. Er wirkte – oft in der Rolle des Erzählers – in zahlreichen LITERA-Hörspiel-Produktionen mit, die in der DDR als Schallplatten-Aufnahmen weit verbreitet waren.
Anfang der 1990er Jahre sorgte sein Streit mit Harald Juhnke über den Titel seiner Autobiographie Nüchtern betrachtet für Aufsehen, da Juhnke seine Autobiographie genauso nennen wollte. Rolf Ludwig, der von sich selbst behauptete kein Trinker, sondern ein Suffkopp zu sein, war über Jahrzehnte hinweg schwer alkoholabhängig. Oft stand er stark angetrunken (besoffen) auf der Bühne und wurde nur wegen seines außergewöhnlichen Talentes und der Tatsache, dass deswegen nie eine Vorstellung geplatzt ist, nicht entlassen. Selbst Juhnke musste dies einsehen und legte den Streit bei.