Röteln
Das Rötelnvirus gehört zur Familie der Togaviridae und zur Gattung der Rubiviren, man bezeichnet den Erreger auch als Rubellavirus.
Table of contents |
2 Diagnostik 3 Behandlung 4 Komplikationen 5 Häufigkeit und Prophylaxe 6 Literatur |
Infektionsweg und Symptome
Das Virus dringt über die Schleimhaut der oberen Atemwege in den Wirt ein (Tröpfcheninfektion). Im lymphatischen Gewebe vermehrt es sich und führt zu einer ausgeprägten Virämie (Virion im Blut). Die Inkubationszeit dieser typischen Kinderkrankheit beträgt ca. 14 (10 - 21) Tage. Ein kleinfleckiges Exanthem, welches abgeschwächten Masern ähnelt und sich vom Gesicht abwärts ausbreitet, bestimmt mit Kopfschmerzen, geringem Fieber, Lymphknotenschwellungen und Schleimhautentzündungen der oberen Luftwege und der Bindehaut den Krankheitsverlauf. Das Exanthem verblasst nach drei Tagen. In 50% verläuft die Infektion im Kindesalter asymptomatisch. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt 4 (-7) Tage vor Ausbruch des Exanthems und dauert 4 (-7) Tage an. Eine primäre Rötelnvirusinfektion führt bei Erwachsenen häufig zu Arthritiden (Entzündungen der Gelenke).
Diagnostik
Die Diagnostik der Viren erfolgt durch Virusisolierung, RNA- und Antikörpernachweis. Man unterscheidet drei Möglichkeiten des Infektionszustandes:
Behandlung
Da es eine Viruserkrankung ist helfen Antibiotika nicht, sodass nur die Symptome behandelt werden können. Bei starkem Fieber werden fiebersenkende Mittel oder Methoden angewand, bei starkem Krankheitsgefühl ist Bettruhe angesagt.
Komplikationen
Während der ersten Wochen der Schwangerschaft ist ein Rötelninfektion fatal, da diese zu starken Missbildungen des Foeten führen kann. Daher gehört die Untersuchung auf Röteln zur Mutterschaftsvorsorge.(Hierzu siehe Röteln während der Schwangerschaft)
Häufigkeit und Prophylaxe
Die Rötelninfektionskrankheit ist weltweit verbreitet mit eher niedriger Kontagiosität. Da der Mensch der einzige Wirt des Virus ist, bekommt sie in dichteren Populationsgebieten hohe Bedeutung. Die unvollständige Durchimpfung der Bevölkerung kann zu sporadischen und epidemischen Infektionen bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen führen. Bei Vorschuluntersuchungen von 2000 bis 2002 waren rund 86% der Kinder geimpft. Früher behalf man sich zum Teil mit sog. Rötelparties, damit sich die eingeladenen jungen Mädchen ansteckten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Schutzimpfung aller Kinder im 15. Lebensmonat, eine Wiederholungsimpfung im 6. Lebensjahr, außerdem eine Impfung aller seronegativen (kein IgG nachweisbar) Erwachsenen.