Pjöngjang
Pjöngjang (P'yŏng-yang; 평양; 平壤) ist die Hauptstadt Nordkoreas mit 2,7 Mio. Einwohnern, im Südwesten des Landes. Der Fluss Taedong fließt durch die Stadt.In Pjöngjang gibt es Universitäten, eine U-Bahn sowie einen internationalen Flughafen, Sunan International Airport, ca. 30 km westlich von Pjöngjang. Von Pjöngjang gibt es Bahnverbindungen nach Beijing und nach Wladiwostok in Russland (Endstation der Transsibirischen Eisenbahn).
Zu den bekannteren Bauwerken in der ansonsten im Westen weitgehend "vergessenen Stadt" zählt das Ryugyong-Hotel mit seiner unkonventionellen Architektur (105 Stockwerke, nach oben spitz zulaufend). Es gehört zu einer Reihe sozialistischer Prachtbauten, die Kim Il Sung, Vater des jetzigen nordkoreanischen Herrschers Kim Jong Il planen und bauen ließ und steht heute aufgrund von Finanzierungsproblemen als Bauruine in der Stadt.
Pjöngjang gilt als die älteste Stadt der koreanischen Halbinsel. Die Hauptstadt der Tangun-Dynastie (2333 v. Chr) soll dort gewesen sein, wo 1122 v. Chr nach einer Legende das heutige Pjöngjang gegründet worden ist. Die geschriebene Geschichte beginnt 108 v. Chr mit der Gründung einer chinesischen Handelskolonie in der Nähe der Stadt. 427 wurde Pjöngjang die Hauptstadt des Köngigreichs Koguryo. 668 wurde die Stadt von den Chinesen erobert. Die Könige der Koryo-Daynastie (nach denen Korea im Westen benannt wurde) machten Pjöngjang zu ihrer zweiten Hauptstadt. Die Stadt wurde 1592 von den Japanern erobert und im frühen 17. Jahrhundert von den Manchus zerstört.
Nachdem sich Korea dem Ausland geöffnet hatte, wurde Pjöngjang die Basis für die christliche Missionierung. In der Stadt wurden über 100 Kirchen gebaut, und 1880 waren in der Stadt mehr protestantische Missionare als in jeder anderen asiatischen Stadt.
Während des sinojapapischens Krieges (1894/95) und den nachfolgenden Seuchen wurde Pjöngjang in weiten Teilen zerstört und fast vollständig entvölkert. Während der japanischen Besatzungszeit (1910-45) wurden Pjönjang zu einem Industriezentrum. Im Koreakrieg (1950-53) wurde die Stadt durch Luftangriffe zerstört. 1950 wurde Pjöngjang von den UN-Truppen eingenommen, später aber an die Truppen der chinesischen Freiwilligen verloren. Nach 1953 wurde Pjöngjang mit sowjetischer und chinesischer Hilfe wieder aufgebaut und wurde die Hauptstadt der Volksrepublik Korea.
Geschichte