Kim Il Sung
Kim Il Sung (* 15. April 1912; † 8. Juli 1994) war der unumschränkte kommunistische Machthaber Nordkoreas ab dem Jahr 1948 bis zu seinem Tode. Auch danach wurde er von der nordkoreanischen Regierung als ewiger Präsident bestätigt. In einem eigens geschaffenen Mausoleum in Pjöngjang wurde sein Leichnam aufgebart und kann dort betrachtet werden.Kim Il Sung wurde in Mangyongdae in der Nähe von Pjöngjang geboren. Seine Kindheit verbrachte er zum größten Teil unter der Obhut seiner Großeltern. Nachdem er 1925 seinem Vater nach Jilin in China folgte, ging er für 1 Jahr auf die Fusong Grundschule und danach für 4 Jahre auf die Yuwen Mittelschule. Während dieser Zeit organisierte er anti-imperialistische Bewegungen. 1926 war er eines der Gründungsmitglieder der ersten kommunistischen Jugendorganisation Koreas. 1932 stellte er die revolutionäre koreanische Volksarmee auf, um gegen die Japaner zu kämpfen, die sich zu der Zeit im Krieg gegen China befanden. 1941 ging er in die Sowjetunion, wo er Truppen innerhalb der Roten Armee befehligte. Als im August 1945 Nordkorea von sowjetischen Verbänden besetzt wurde, kehrte auch Kim Il Sung in sein Land zurück. Am 10. Oktober des selben Jahres gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Kommunistischen Partei Koreas .
Mit sowjetischer Unterstützung arbeitete Kim an der Einigung seines Landes unter kommunistischer Herrschaft. Am 9. September 1948 rief er die Demokratische Volksrepublik Korea aus. Er selber wurde zum Ministerpräsidenten des neuen Staates und zum Vorsitzenden des Zentralkomitees der KP gewählt. Die Volksrepublik bildete einen Gegenpol zur westlich orientierten Republik Korea, die bereits im August 1948 im Süden des Landes gegründet worden war. 1949 konnte Kim mit Hilfe Stalins seine Macht festigen. Sein Versuch die beiden koreanischen Staaten mit militärischen Mitteln zu einen, führte zum Koreakrieg (1950 – 1953) und zur endgültigen Spaltung des Landes. Nach dem Krieg baute Kim eine Diktatur nach stalinistischem Vorbild und einen umfassenden Personenkult auf. Er selber ließ sich als der „Große Führer“ feiern. Seine Bilder waren bald allgegenwärtig, und Portraits von ihm mussten in jedem Haus aufgehangen werden. 1966 wählte man ihn zum Generalsekretär der Koreanischen Arbeiterpartei und 1972 wurde er auf Grund einer Verfassungsänderung zum Staatspräsidenten ernannt. Kims Juche (sprich: Tschuche)-Ideologie stellte die nationalen Werte über die weltkommunistischen Interessen und wurde von Zeitgenossen als wahrhaftige Fortführung des Marxismus deklariert. Dieser selbständige Kurs erlaubte auch Kritik an der Sowjetunion und China, führte aber auch zu einer Isolation des Landes. Nordkorea wurde von der restlichen Welt abgeschottet, so dass ausländische Information kaum noch zu den Menschen durchdrangen. Kim errichtete Straflager und setzte die Bevölkerung zunehmenden Repressalien aus.
Als er 1991 seinen Sohn, Kim Jong Il, zum Oberbefehlshaber der Armee ernannte, legte Kim die Grundlage für die erste kommunistische Dynastie der Welt. Am 8. Juli 1994 starb Kim Il Sung an einem Herzinfarkt. Im ganzen Land ordnete man eine einwöchige Trauerzeit an. Am 20. Juli wurde Kim Jong Il zu seinem Nachfolger ernannt. Der „Große Führer“ hinterließ ein Land der Armut und der Isolation. Fast die Hälfte des Bruttoinlandproduktes wird für das Militär ausgegeben, während ein großer Teil der Bevölkerung hungert.