Pferderennen
Pferderennen sind seit Jahrhunderten eine beliebte Freizeitbeschäftigung des Menschen, die lange Zeit auch sehr Prestigeträchtig war, da sich nur reiche Menschen den Luxus eines auf Rennen gezüchteten Pferdes leisten konnten. Der Rennsport nahm dabei auch erheblichen Einfluss auf die Pferdezucht. Sowohl das Englische Vollblut, als auch der Traber, verdanken ihre Zucht den Erfordernissen der Rennbahn. Außerdem verführten die Wetteinsätze bereits früh zum Einsatz unerlaubter Mittel, was dazu führte, dass im Pferderennsport die unrühmliche Erfindung des Dopings gemacht wurde.
Beim Flachrennen führt die Rennstrecke durch hindernisfreies Gelände - meist eine spezielle Pferderennbahn -, das Steigungen aufweisen kann, aber keine Sprünge erforderlich macht. Das berühmteste - und umstrittendste - Flachrennen, das nicht in einer speziellen Pferderennbahn abgehalten wird, ist das Palio von Siena. Für Bahnrennen variieren die Distanzen zwischen 1000 m (Fliegerrennen) und 4800 m (Steherrennen).
Alle Gangarten sind erlaubt. Einziges Ziel ist es, ohne den anderen regelwidrig zu behindern, möglichst schnell vom Start zum Ziel zu gelangen. Da der Galopp die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit des gerittenen Pferdes ist, werden diese Rennen immer im Galopp zurückgelegt.
Es ist nur die Gangart Trab erlaubt. Diese Rennen werden in Deutschland und normalerweise nicht geritten, sondern im Sulky gefahren. Im französischen Rennsport ist auch Trabreiten üblich.
Es ist nur die Gangart Tölt erlaubt.
Es ist nur die Gangart Pass erlaubt.
Jagdrennen führen bei einer Distanz von 3000 bis 7200 m über feste Hindernisse. Insbesondere Rennen wie das englische Grand National sind stark in Verruf gekommen, da teilweise Pferde zum Einsatz kommen, die weder von ihren Möglichkeiten noch von ihrer Kondition her auf eine Rennbahn gehören. Daraus resultiert bei festen Hindernissen ein hohes Verletzungsrisiko für Pferd und Reiter. Diese Rennen ziehen daher regelmäßigen Protest von Tierschützern nach sich. Von 1997 bis 2003 starben bei diesem Rennen fast 30 Pferde. Trotz mitlerweile verringerter Teilnehmerzahl, Notausgängen für reiterlose Pferde, und entschärften Hindernissen mussten auch 2003 noch zwei Pferde aufgrund schwerer Stürze eingeschläfert werden.
Cross Country Rennen führen, wie der Name schon sagt, quer durch ein Gelände mit all seinen natürlichen Hindernissen - Hecken, liegende Bäume, Teiche, Wälle ...
Im Gegensatz zu Jagdrennen führen Hürdenrennen über bewegliche Hindernisse, die für Pferd und Reiter erheblich geringeres Verletzungsrisiko bergen. Sie gehen über Distanzen von 2200 bis ??? m.
Das Skijöring ist ein Pferderennen bei dem kein Reiter getragen, sondern ein Skifahrer gezogen wird. Sehr bekannt ist das Skijöring-Rennen, dass alljährlich im Rahmen des Meetings von St. Moritz in der Schweiz ausgetragen wird.
Beim Aufgewichtsrennen werden dem Pferd abhängig von Alter, Geschlecht und bisherigem Erfolg Gewichte zugeordnet, die es beim Rennen zu tragen hat.
Beim Ausgleichsrennen werden den Pferden vom Ausgleicher (engl. Handicapper) gemäß ihrer vorherigen Leistungen Gewichte zugeordnet, die sie im Rennen zu tragen haben, um ein möglichst homogenes Feld zu erreichen.
Das Gruppenrennen (auch Grupperennen) ist eine Form des Aufgewichtsrennen, das einer internationalen Klassifizierung unterliegt. Es gibt die Gruppen I bis III. Gruppe I sind dabei die höchstwertigen Rennen. Das vom Pferd zu tragende Gewicht ergibt sich aus seinem Alter und Geschlecht, aber auch aus seinen bisherigen Erfolgen. So tragen Pferde, die zuvor schon ein Gruppe I-Rennen gewonnen haben ein höheres Gewicht als Gruppe II-Sieger u.s.w. Ein Pferd, das ein Gruppe I-Rennen in Frankreich gewonnen hat, bekommt dabei das selbe Aufgewicht, wie ein Pferd, das ein Gruppe I-Rennen in Deutschland gewonnen hat.
Klassische Rennen sind Zuchtrennen für dreijährige Pferde. Dazu zählen:
Verkaufsrennen sind Hindernis- oder Flachrennen, bei denen die teilnehmenden Pferde zum Verkauf stehen. Das vom Pferd zu tragende Gewicht ergibt sich aus Alter und Geschlecht des Pferdes und aus dem sogenannten Einsatzpreis, also dem Betrag, den der Besitzer des Pferdes als Mindestkaufpreis festlegt. Nach dem Rennen findet dann eine Versteigerung des Siegers statt. Wenn dem Verkäufer das Höchstgebot nicht von ausreichender Höhe ist, bietet er selbst mit und ersteigert das Pferd womöglich selbst. Man nennt dies "Rückkauf".
Zuchtrennen sind Hindernis- oder Flachrennen in denen nur Hengste bzw Stuten eines Jahrgangs gegeneinander antreten.
Das bekannteste Pferd ist wohl der Hengst Eclipse (Pferd) aus England. Er wurde 1764 geboren und gehörte Lord Cumberland. In seinem ganzen Leben soll er kein einziges Rennen verloren haben. Heute ist ein sehr renommiertes Gruppe I-Rennen in England nach ihm benannt, die Eclipse Stakes.
Siehe auch: ReitsportFlachrennen
Galopprennen
Trabrennen
Töltrennen
Passrennen
Hindernisrennen
Jagdrennen
Cross Country
Das wohl bekannteste und bedeutendste Cross Country in Deutschland ist das Hamburger Spring Derby.Hürdenrennen
Skijöring
Aufgewichtsrennen
Ausgleichsrennen
Gruppenrennen
Klassische Rennen
Verkaufsrennen
Zuchtrennen
Bekannte Pferde
Große Prominenz erhielt die Geschichte des amerikanischen Rennpferdes Sea Biscuit durch ihre Verfilmung im Jahre 2003.