Objektivität
Objektivität ist die Qualität einer Aussage, die sich ausschließlich auf Eigenschaften des Objektes beschränkt und von Eigenschaften des beobachtenden Subjektes abstrahiert. Objektivität zu erreichen ist ein Ideal, das wegen der subjektiven Bedingungen einer Beobachtung nicht vollständig erreicht werden kann. In der Naturwissenschaft wird deshalb an Stelle der Objektivität heute die Intersubjektivität angestrebt.Philosophisch ergibt sich, dass der Begriff der Objektivität nur Sinn ergibt, wenn man von einer vom Subjekt getrennten Außenwelt ausgeht. Keineswegs alle philosophischen Systeme machen diese Trennung.
Umgangssprachlich sowie im Journalismus erhält "Objektivität" häufig auch eine Bedeutung in Richtung Neutralität. Wenn zum Beispiel von einem "objektiven" Zeitungsartikel gesprochen wird, meint man damit, dass er nicht einseitig ist, sondern den Beteiligten neutral gegenübersteht. Staatliche Medien sind meistens durch Gesetz (z. B. Rundfunkgesetz) zur Objektivität verpflichtet.
Nach dem semiotischen Modell von Charles Sanders Peirce ist Objektivität das Zeichenobjekt, welches als reines Objekt nie fassbar ist, da es einerseits unserem menschlichen Verständnis immer der Interpretation unterliegt und andererseits für uns unlösbar mit dem Medium, welches es zu uns Interpretanten leitet, verbunden ist.
Siehe auch:Wissenschaftsgeschichte, Positivismus, Wahrheit