Nicolaus Steno
Nicolaus Steno (*1, 10 oder 11. Januar 1636 in Kopenhagen, Dänemark, † 21, 25. November oder 5. Dezember 1686 in Schwerin), mit bürgerlichem Namen Niels Stensen, war ein dänischer Arzt, Anatom und Geologe.Steno wurde in Dänemark geboren und studierte dort zunächst Medizin, reiste dann erst nach Leiden in die Niederlande, später nach Paris, Montpellier und Pisa und traf dort die führenden Ärzte und Wissenschaftler seiner Zeit. Nach weiterem Studium in Florenz wurde er schließlich Leibarzt des toskanischen Großherzogs Ferdinand II
Als Lutheraner erzogen, konvertierte Steno 1667 in Italien zum Katholizismus und wurde 1675 zum Priester, später zum Titularbischof geweiht. Er war fortan seelsorgerlich für die versprengten Reste katholischer Gemeinden in Norddeutschland und Skandinavien verantwortlich.
Nicolaus Steno verstarb 1686 und wurde in der Grabkapelle der Basilika San Lorenzo in Florenz beigesetzt. Fast dreihundert Jahre später, am 23. Oktober 1988, wurde Nicolaus Steno durch Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Steno wurde bekannt für sein eigenständiges Studium der Natur und die Abkehr von der Berufung auf überkommene Autoritäten.
Steno untersuchte und beschrieb als erster die Tränen- und Speicheldrüsen des menschlichen Körpers und unterschied Drüsen von Lymphknoten.
Bei der Untersuchung von Quarz entdeckte Steno das Gesetz von der Winkelkonstanz, also die Tatsache, dass die Oberflächen der Kristalle immer im selben Winkel zueinander stehen und zwar unabhängig von ihrer Größe oder Form. Er schlug daraufhin vor, dass dies eine Eigenschaft aller Mineralkristalle ist und legte damit das Fundament für die moderne Kristallographie.
Auf Steno geht auch die Erkenntnis zurück, dass Fossilien die Überreste einst lebender Organismen und nicht etwa natürliche Gesteinsauswüchse darstellen, wie dies zu seiner Zeit noch vielfach angenommen wurde.
Daneben leistete er wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Geologie, wo er als erster zeigte, wie Sedimentgesteine entstehen, nämlich durch langsame Bildung horizontaler Schichten aus durch Wind oder Wasser abgelagerten Mineralteilchen, die sich nach dem von ihm aufgestellten Superpositionsprinzip übereinander lagern. Steno erkannte damit, dass das Alter einer Sedimentschicht nach oben hin abnimmt, da sich immer jüngere Schichten auf älteren ablagern. Die Existenz von Sedimentgesteinen mit bis zu senkrecht verlaufender Schichtung und schweren Verwerfungen erklärte Steno korrekt durch Deformationen, die nach der Bildung der Schichten stattgefunden haben mussten.
Wissenschaftliche Arbeiten
Anatomie
Mineralogie
Werke