Nichiren
Nichiren (* 1222; † 1282) war Begründer der Nirchiren-Schule (Nichiren-shū) des japanischen Buddhismus, die auch Lotos-Schule (Hokke-shū) genannt wird.Im Zentrum von Nichirens Lehre steht die Verehrung des Lotos-Sutra (Sanskrit: Saddharmapundarîkasutra), weshalb schon die Rezitation des Titels dieses Buches die Erlösung bewirkt. Die entsprechende Formel lautet: Namu Myōhō Renge-kyō (etwa: »Ich nehme Zuflucht zu dem Lotos-Sutra des ewigen Gesetzes«). Teile der Nichiren-Schule sehen Nichiren und nicht den historisch als "Buddha" bekannten indischen Prinz Gautama als den eigentlichen Buddha.
Die Nichiren-Botschaft, fand in ganz Japan großen Zulauf. Mit etwa 35 Millionen Anhängern (inkl. die noch zu erwähnende Sōka Gakkai) ist sie die derzeit größte buddhistische Richtung im Land der Aufgehenden Sonne.
Typische Merkmale der Nichiren-Schule gegenüber anderen buddhistischen Richtungen sind: stärkerer missionarischer Gedanke, mehr innerweltliche und weniger jenseitige Ausrichtung, besondere Wertschätzung des Landes Japan, eine teilweise bis zum Fundamentalismus reichende Unleidlichkeit gegenüber anderen buddhistischen Schulen (insbesondere dem an sich ähnlichen Amida-Buddhismus), Neigung zu wiederholten Schismen innerhalb der Nichiren-Bewegung.
Aus der Nichiren-shū und der schon kurz nach Nichirens Tod abgespaltenen Nichiren-shōshū gingen im 20. Jahrhundert zahlreiche neureligiöse Gründungen hervor. Die bekanntesten sind: die Nipponzan-Myohoji, die Reiyukai, die Rissho Koseikai und die Soka Gakkai. Von diesen ist die Sōka Gakkai die größte (sie vereinigt etwa 20 Millionen Anhänger auf sich).
In Übersee entfaltet die Nichiren-Bewegung vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika eine starke Aktivität. Nach eigenen Angaben vereinigt die dort tätige Nichiren Shoshu of America etwa 500.000 Mitglieder auf sich.
Siehe auch: Vier neue buddhistische Schulen